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Light This City - Stormchaser

Light This City - Stormchaser
Stil: Thrash/Melodic Death Metal
VÖ: 30. Januar 2009
Zeit: 50:07
Label: Prosthetic Records
Homepage: -

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Da gibt es nun unzählige Bands, die alle Jahre wieder ein Album auf den Markt werfen und dabei von Mal zu Mal schlechter werden. Leider sehen sie das aber nicht ein und überschwemmen unbekümmert, mit einem lautem "Halali" auf den Lippen, den Äther mit ihrem akustischen Abfall. Kein Wunder, dass bei diesem Vorgehen so mancher Schreiberling an und über den Rand der Verzweiflung getrieben wurde. Dann wiederum gibt es Bands, die steigern sich von Scheibe zu Scheibe und gerade wenn es interessant wird, werfen sie die Flinte ins Korn und hinterlassen den Hörer in der Pinguinstellung.

Genau das tun nun auch (bzw. haben schon getan) Light This City, die seit ihrer Gründung 2002 drei recht anhörliche Alben auf die Menschheit losgelassen und sich 2008 - ein knappes halbes Jahr vor Veröffentlichung ihres vierten sowie bislang besten Werkes - selbst den Gnadenstoß verpasst haben. Sehr schade eigentlich, vor allem da Stormchaser ein recht tightes Album geworden ist, auf dem die Bay Area-Gruppe um Frontfrau Laura Nichols dem Hörer einen energiegeladenen Misch aus Good Ol' American Thrash sowie skandinavisch angehauchten Melodic Death Metal (At The Gates und Dark Tranquillity kommen mir spontan in den Sinn) vor den Latz knallt. Die Gitarren sägen vor sich hin, dass es eine wahre Freude ist und das Trommelfell macht ob der Vielzahl an spektakulären Soli Freudensprünge. Dass die Songs ohne jeglichen neumodernen und ach-so-hippen Schnick-Schnack wie Breakdowns oder klar gesungene Passagen auskommen und sich stattdessen mit satten Groove und erdigen Sound in die Gehörgänge fräsen, erfreut den Mattenschwinger umso mehr.

Um an diesen Punkt der Begeisterung zu gelangen, muss man aber erst einmal den Anfang des Albums - besser gesagt: die ersten beiden Songs - überstehen. Die sind nämlich völlig unspektakulär und biederstes Mittelmaß. Ab "The Anhedonia Epidemic" nehmen Light This City dann aber Fahrt auf und servieren ein Highlight nach dem anderen, wobei sie teilweise sehr ungestüm zu Werke gehen. Besonders hervorzuheben sind dabei das furiose "Sand And Snow", das durch Iron Maiden inspirierte "Wake Me At Sunset" sowie die Testament-Hommage "Firehaven" (bei der sich auch Chuck Billy lautstark zu Wort meldet). Eine Verschnaufpause gönnen die Amis dem Hörer über die gesamte Spielzeit nicht. Tempo und Intensität werden von Track zu Track angezogen, was vor allem in Anbetracht der Vielzahl langatmig vor sich hintröppelnder Veröffentlichungen als Segen bezeichnet werden darf. Für den Konsumenten bedeutet dies unterm Strich vor allem eine Menge Spaß durch extrem gute Musik.
So gesehen ist es sehr schade, dass Light This City das Zeitliche gesegnet haben. Zwar reißen sie durch ihren Abgang kein großes Loch in die Szene, auf der anderen Seite hat sich aber eine sehr talentierte Band verabschiedet, die durchaus eine Bereicherung im Bereich der extremen Musik dargestellt hat. Mit Stormchaser legen sie jedenfalls einen furiosen Abgang hin, der mir noch länger im Gedächtnis bleiben wird.

JR

5 von 6 Punkten

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