Review
Lamb Of God - Wrath

VÖ: 20. Februar 2009
Zeit: 44:50
Label: Roadrunner Records
Homepage: www.lamb-of-god.com
Eine der derzeit vor allem in den Vereinigten Staaten angesagtesten Bands ist Lamb Of God, was auch nicht sonderlich verwundert, ist dem Sound der Combo doch deutlich der Stempel "modern" aufgedrückt. Nun heißt modern ja nicht unbedingt besonders gut oder schlecht, aber alte Leute wie ich haben da doch des Öfteren Berührungsängste, vor allem, wenn auch von Metalcore in Verbindung mit selbiger Kapelle gebracht wird. Aber so schlimm isses dann doch nicht...
Klar, der Metalcore-Anteil ist nicht wegzudiskutieren, aber er fügt sich in den Gesamtsound von Lamb Of God recht organisch ein, ohne zu aufdringlich zu wirken. Außerdem stellt er ja nur einen Aspekt dieser Musik dar, das Fundament der ganzen Sache bildet dann eher ein Mix aus modernem Thrash und Groove Metal, mit ein paar Abstechern in Göteborger Gefilde. Ja, modern ist schon richtig, aber zum Glück nicht so zwanghaft übermodern wie sonst oftmals, sondern dezent und mit dem richtigen Gefühl für das passende Maß. So wirkt die Scheibe relativ abwechslungsreich, weisen die verschiedenen Titel doch auch unterschiedliche Gewichtungen der angesprochenen Stile auf. Eingeleitet durch ein recht ansprechendes Instrumental, welches deutlich zeigt, dass die Band ein Gespür für starke Melodien hat, folgt darauf mit "In Your Words" ein Stück, das eine deutliche Metalcore-Schlagseite aufzuweisen hat. Danach geht es aber mit "Set To Fail" in die groovige Richtung und mit "Contractor" folgt darauf ein recht deftiger und straighter Thrasher, nur um vom mit "Fake Messiah" wieder in die Core-Ecke abzudriften. So abwechslungsreich geht es fast das ganze Album zu, auch wenn dadurch vielleicht ein etwas uneinheitliches Bild entstehen mag. Zumindest Langeweile sollte nicht aufkommen, wobei ich allerdings feststellen muss, dass die erste Hälfte der Scheibe doch gelungener wirkt als die zweite, denn die hinteren Songs schaffen es dann leider nicht, sich auf Dauer im Gedächtnis festzusetzen, während die vorderen Tracks doch Eindruck hinterlassen.
Technisch zocken sich die fünf Amis beeindruckend tight durch die Scheibe, da sind wirkliche Könner am Werk. Selbst die Stimme von Fronter Randy kann mich überzeugen, denn er kreischt sich nicht dauerhaft durch das Set, sondern gönnt sich auch mal Ausflüge in todesmetallische Regionen. Nur die Snare klingt für meine Ohren ein wenig scheppernd, aber ansonsten gibt es nichts zu meckern. Die Produktion tritt Popo, die Spielzeit ist in Ordnung und das Coverartwork zwar unspektakulär, aber immerhin nicht augenkrebserregend.
Summa summarum gar keine schlechte Scheibe. Nichts, was mir schlaflose Nächte bereiten würde, aber als Happen zwischendurch sehr wohl brauchbar. Schade, dass hinten ein wenig die Lust raus zu sein scheint, sonst hätte es eine richtig gute Wertung gegeben, so bleibt mein Eindruck zumindest dezent positiv.
Hannes
Vorheriges Review: Jeff Scott Soto - Lost In The Translation (Luxury Package Reissue)