Review
Today We Rise - Overcoming The Archetype
Eine neue Kraft hat sich aus der Unterfranken-Metropole Würzburg erhoben und zeigt sich entschlossen, in der Flut neuer Veröffentlichungen, die wöchentlich auf den gebeutelten Konsumenten hernieder prasselt, die Oberhand zu gewinnen. Ein Blick in die Label-Info macht schon mal neugierig: "DIE Entdeckung des Jahres" steht es da schwarz auf weiß, gleich neben abgedroschenen Phrasen von wegen "brechen mit scenetypischen Klischees", "gehen einen völlig eigenen Weg" usw.
Hat dann der Silberling erstmal begonnen, im Player seine Runden zu drehen, fragt man sich schon, ob die Jungs vom Label in den letzten zehn Jahren hinter'm Mond gelebt haben. Die Kombination Hardcore und Metal-Riffing hat's ja auch noch nie zuvor gegeben, gell? Aber für diese geistigen Ergüsse kann die Band nichts, also gehen wir die Sache möglichst unvoreingenommen an. Anders als Genre-Größen der Marke Maroon, Neaera oder Heaven Shall Burn sind Today We Rise deutlich tiefer im traditionellen Hardcore verwurzelt. Gitarrenarbeit im altbekannten Göteborg-Style schimmert nur gelegentlich durch. Dafür setzen die Jungs verstärkt auf (punk-)rockige Rhythmen und massig Groove. Dass bei dieser dynamischen Mischung gerade live allerhand Energien freigesetzt werden, kann man sich gut vorstellen. Und tatsächlich haben es Today We Rise bereits ins Vorprogramm von Sick Of It All und Walls Of Jericho gebracht. Da liegt es nahe, dass das Debüt Overcoming The Archetype von zahlreichen Fans aus der fränkischen Basis bereits sehnsüchtig erwartet wird. Und die werden mit Sicherheit nicht enttäuscht. Ein richtiger Hit ist dieses mal zwar noch nicht dabei, dafür gibt es zehn starke Songs, massig ohrwurmtaugliches Material, fette Moshparts und keine Ausreißer. Ganz klar: diese Band muss man im Auge behalten.
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