Review
Stormrider - Fate Of The Hunter
VÖ: 17. Oktober 2008
Zeit: 56:37
Label: Pure Steel Records
Homepage: www.stormrider-metal.de
Metal aus deutschen Landen? Teutonic Steel at its best? Storm wer? Ah, Stormrider aus Herne mit ihrem zweiten Vollzeitspieler sind im Player rotierend unterwegs. Neues Zuhause fanden die Jungs um Sänger Stefan Hebes mit der neuen Scheibe bei dem aufstrebenden deutschen Label Pure Steel, das bereits das eine oder andere Schätzchen für mich bereit gehalten hat. Boomerang, Wolfs Moon oder Titan Steele sind weitere Stahlschrubber aus Germoney, die sich mit unverfälschtem Metal einen Namen in der Szene machten.
Gemäß der stürmischen Namensgebung offenbaren uns Stormrider mit dem Schicksal des Jägers eine feine Power Metal-Keule. Höre ich ein gähnendes "Oh weh" oder gar "nicht schon wieder Metal ohne Power"? Falsch, liebe Schwarzseher of true Stahl. Das Quintett mixt seinen kraftvollen Metal mit US Metal-Anleihen im Rhythmusgitarrenbereich und doppelläufigen Gitarren im Sinne Maidens, dass jedem Banger die Kutte aufgeht. Melodien en masse, schöne ausufernde Soli und über allem die gurgelnde Stimme von Stefan, die mir gut gefällt und ohne spürbaren Akzent über die Datenautobahn ins Zwischenhirn fährt.
Höhepunkte der Scheibe sind das vielschichtige zum Teil sehr episch anmutende "Crossroads" sowie das dynamisch hoppelnde "We Are One". "Taste My Steel" können Manowar im typischen Galoppelschritt heute leider nicht mehr kredenzen. "Flames Of Passion" brennt sich langsam aber sicher auf die Festplatte im Oberstübchen ein. Dieses hypnotisierende "Stars", das der Meistergurgler immer wieder raustönt, bleibt nach dem dritten Mal mit Nachdruck hängen.
Ein weiteres Merkmal der Scheibe ist der nicht dem schlichten "Vers-Chorus-Vers-Chorus-Solo-Vers-Chorus"-folgende Aufbau der Songs. Das hält die Spannung hoch und lässt die Mucke erfrischend abwechslungsreich klingen. Nach dem zehnten Durchlauf fällt hier noch ein feines Lick oder da ein toll gespieltes Fill auf. Wer es nur straight forward ballernd mag, wird wohl keinen großen Gefallen finden. Wer seinen Metal aber mit leicht epischer Würze und einer langen Haltbarkeit aufnimmt, der hat neues Kraftfutter für Player und metallische Seele gefunden.
Ein Zwitter aus Epik, Maiden und den leider zu früh verblichenen Dark At Dawn gefällt mir als Stilschublade ganz gut. Natürlich nur für Banger mit Schubladendenken. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Einzig das Fehlen einer auflockernden kurzen durchgehenden Speednummer schmälert den positiven Eindruck. Ein bisschen durchtretendes Gas als Zuckerl hätte der Platte gut getan. Dazu noch mehr Schmackes auf den Trommeln und es hätte eine Note besser gegeben. Aber auch so geht der Jäger mit lockeren wohlverdienten vier Stahlträgern durchs Ziel.
Siebi
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