Review
Iced Earth - I Walk Among You (Single)

Der Mann mit den Außerirdischen ist zurück! Und dieses Mal bringt er seinen Sänger mit! So ähnlich würde es klingen, wenn man von der Indiana Jones-Manie gepackt den neuesten Output aus dem Hause Iced Earth anzupreisen hätte.
Mastermind Jon Schaffer hat geschätzten drölf Millionen Anhängern ihren Herzenswunsch erfüllt und doch tatsächlich den Shouter zurückgeholt, der für viele der einzig wahre Eiserdensänger sein kann und darf: Matt Barlow is back.
Und gar würdig ist der (Wieder)einstieg ausgefallen: die vorliegende Single "I Walk Among You" markiert den ersten Blick auf den insgesamt (je nach Zählung des "Ur"werks) zweiten oder dritten Teil der monumentalen Something Wicked-Saga, zu der Cheffe Schaffer 2007 das Album Framing Armageddon zur Diskussion gestellt hatte.
Somit ist nicht nur der liebgewonnene Sänger, sondern auch die typische Iced Earth-Thematik wieder hergestellt: anstatt zumeist zwiespältig aufgenommene historische Aspekte aufzugreifen, widmet man sich wieder den Fantasy/Science Fiction-Stories, die auf den großen Klassikern der Bandhistory vorherrschten.
Das Gesamtkonzept hoffen wir anhand der vollgültigen Scheibe darstellen zu können; für den Moment betrachten wir "nur" die drei hier vorgestellten Songs, und die haben es in sich. "I Walk Among You" bringt einen typischen Schaffer-Stampfer, der alle Sympathisanten begeistern sollte. Deutlich wird hier auch, wie kongenial Barlows Stimme auf die düstere, bedrückende Atmosphäre passt, die Schaffers Stakkato-Rhythmen und griffige Melodien erzeugen.
Noch beeindruckender sind zwei Neueinspielungen von Stücken, die sich schon auf Framing Armageddon fanden. "Setian Massacre" punktet schon gewaltig, aber das epische "The Clouding" markiert das Hightlight: ein bedächtiger, balladesker Beginn geht nach der Hälfte der überlangen Spielzeit in einen mächtigen Brecher über, wobei Meister Barlow sowohl in den bedächtigeren als auch in heftigeren Parts vollauf überzeugt.
Fazit: der von vielen Altfans nie akzeptierte Ripper Owens gehört zweifelsohne zu den besten seines Fachs - aber zum Iced Earth-Sound gehört Barlow wie die Butter aufs Brot. Auf das Album sind wir gespannt.