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Lockup - Violent Reprisal

Lockup - Violent Reprisal
Stil: Grindcore
VÖ: 03. September 2007
Zeit: 1:01:11
Label: Feto Records
Homepage: -

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Schnell ist der Mensch mit Worten wie "Kult", "Supergruppe" und Ähnlichem, meist sogar viel zu schnell. Hier aber sind solche Begriffe durchaus angebracht, versammelt sich doch auf dieser CD die Creme de la Creme der Knüppel-Mucke: Das fängt an bei Nick Barker, der den Stuhl bei so bekannten Combos wie Cradle Of Filth, Dimmu Borgir und Benediction besetzt(e), geht weiter über Napalm Deaths Shane Embury (wenn der Mann nicht Kult ist, weiß ich auch nicht) und endet bei Jesse Pintado (ebenfalls Napalm Death), der viel zu früh am 27.08. letzten Jahres verstarb.

Diese drei illustren Herren beschlossen 1998, ihr eigenes Ding durchzuziehen und die guten alten Zeiten wieder auferstehen zu lassen und so ward Lockup gegründet. Bei dieser Besetzung ist natürlich die musikalische Ausrichtung ziemlich klar: Grindcore mit leichten Death Metal-Anklängen, vergleichbar vielleicht mit Napalm Deaths "mittlerer Periode". Was aber bei dem Line-Up noch fehlte, war natürlich der Mann am Mikro und der wurde mit Peter Tägtgren schnell gefunden, was noch den Vorteil hatte, gleich einen Produzenten an Bord zu haben.
In dieser Besetzung wurde 1999 der Erstling Pleasures Pave Sewers eingezimmert, 13 heftige Grindcorebrocken, die während gut einer halben Stunde Spieldauer keinen Stein auf dem anderen lassen. Die meisten Stücke werden auf einer einzigen Geschwindigkeit runtergebolzt: Schnell! Nur gelegentlich wird dem Hörer mal eine Atempause gegönnt, so z.B. auf dem mit 3:36 Minuten längsten Stück "Slow Bleed Gorgon / Pleasures Pave Sewers". Feinste Grindunterhaltung von Könnern ihres Fachs, durchaus beachtlich in Szene gesetzt.
Drei Jahre später gab's dann mit Hate Breeds Suffering noch einen Nachschlag, der aber nicht mehr den guten Peter Tägtgren am Mikro sah (er war mit Hypocrisy und Pain beschäftigt), sondern einen Nachfolger in Person von Ex-At The Gates-Fronter Tomas "Tompa" Lindberg. Auch auf diesem Album gab es wieder professionell dargebotenen Grindcore, diesmal 16 Stücke in weniger als 30 Minuten. Ja, deftig war der Output und wieder grundsolide.
Diese beiden Alben (übrigens die einzigen Studio-Scheiben der Band) wurden nun remastered und vom Label Feto-Records auf einem einzigen Silberling veröffentlicht. Zusätzlich hat noch ein Bonussong namens "We Are Satans Generation" seinen Weg auf die CD gefunden, das ergibt zusammen über eine Stunde feinstes Grindfutter, das in keinem wohlsortierten Kinderfresser-Haushalt fehlen sollte.
Natürlich habe ich auch ein klein wenig zu meckern: Tägtgrens Vocals gefallen mir wesentlich besser als die seines Nachfolgers (ist aber Geschmackssache, deswegen fließt das auch nicht in die Wertung ein), die Snare auf den Stücken von Hate Breeds Suffering sind mir etwas zu schepprig (ja, ich weiß, auch wieder Geschmackssache) und mit über einer Stunde Spielzeit ist die CD einfach zu lang. Ich weiß, kürzer geht's nicht, es soll ja nix fehlen, aber mit der Zeit macht sich bei mir da ein kleiner Ermüdungseffekt bemerkbar, Grindcore sollte kurz und heftig sein. Gut, man kann ja nach einer halben Stunde was Anderes hören, trotzdem hätte ich mir zwei CDs gewünscht. Zusammen mit der mangelnden Originalität (ein Re-Release kann noch so remastered sein, neues Material wird dabei nicht geboten; ein Bonussong reicht da nicht, um meine Meinung zu ändern) gibt's dafür einen Punkt Abzug, macht im Endergebnis immer noch fünf bärenstarke Pünktchen, immerhin bekommt man für knapp 15 Euronen hier jede Menge Unterhaltung geboten.

Hannes

5 von 6 Punkten

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