Review
Sun Caged - Artemisia
Also ich kenne nur Sunkist. Das war schon zu meiner Jugendzeit ein favorisierter Durstlöscher, der alles machte, nur den Durst nicht löschte. Lange später kam man drauf, dass der Name von "sun kissed" herrührt. Ah ja. Sunkist gibt's heute noch, und außerdem gibt es auch Sun Caged, neben Delphian das zweite Betätigungsfeld des Holländers Roel van Helden, seines Zeichens Drummer. Seit 2001 tourt er mit Sun Caged intensiv durch die (niederen) Lande, so etwa als Support von Größen wie Vanden Plas und Queensryche. 2003 gab es dann das Debutalbum, und jetzt legen die fünf Recken ihren Zweitling nach.
Mit einer satten Spielzeit jenseits der 70-Minuten-Grenze kommt hier ein Gemisch, von dem man wohl sagen muss: wem's schmeckt! Einmal mehr gibt es progressive Töne, allerdings gemischt mit allerlei Zutaten, zum Beispiel Fusion, Jazz, Ambient - lauter Dinge also, die einem Metaller nicht leicht von der Hand ins Ohr gehen. Selbst möchten sie gerne verglichen werden mit Meshuggah, Faith No More, Dream Theater, Styx, Kansas - und natürlich Iron Maiden. Und meine Frau ist auch Brian. Wer gerne Soundexperimente mit stilistischer Vielfalt erlebt, der kann hier einen Blick riskieren. Wer mehr auf Metal oder auch nur straighten Rock steht, der sollte sich lieber ein Sunkist genehmigen.