Review

Nicht alle Italiener wollen Musik machen wie Rhapsody (Of Fire), Lacuna Coil oder gar Eros Ramazotti. Nachzuhören kann man dies bei Dreamhunter, die mit The Hunt Is On ihr erstes Album veröffentlichen. Auf wen die Jagd eröffnet ist entscheidet sich somit in der nächsten Dreiviertelstunde.

"The Good" rockt nach einem Schlagzeugintro schon mal ordentlich los und schickt schöne Grüße Richtung Rainbow, nachdem Sänger Michele Gusmeri einsetzt, können sich Ronny James Dio und Tony Martin auch die Hand geben. Cooler Einstieg! Wie es klingt wenn Whitesnake und Deep Purple zusammen Musik machen würden, kann man in "Dreamhunter" nachhören. Eine gehörige Portion Epik und Dynamik wird in "Hope" ausgepackt und auf knapp sieben Minuten ausgedehnt. Das soll also ein Debütalbum sein? Respekt! Allerdings stößt ein Manko bereits nach drei Songs etwas sauer auf, Sänger Michele sollte lieber in den tieferen und mittleren Lagen bleiben, in den Höhen macht er höchstens Kermit Konkurrenz. Dafür macht die Rhythmusabteilung Andrea Verginella am Bass und Marco Bottazzi an den Drums einen klasse Job. Die Gitarrenfraktion Emanuele Bresciani und Andrea Gusmeri verfallen noch dazu nicht zu sehr ins Gefrickel und spielen sehr songdienlich. So soll es sein! Bei "Thunder" fällt die bis dato gebotene Qualität leider etwas ab, wobei "Can't Get It Out" das Ruder herum in den Rock'n'roll reißt und sich zu einem Liveabräumer entwickeln könnte. "Slave To The Piston", "Ride Into My Mind" und "Vanity" beenden das Album genauso gut wie das Eröffnungstriple, wobei gerade letztgenannter Song einen der besten Tracks des Albums darstellt.

Handwerklich tadellos und auch ordentlich produziert macht The Hunt Is On richtig Spaß und ist für alle diejenigen, die dem klassischen Heavy Rock/Metal a la Rainbow, Dio, Deep Purple, Whitesnake und mit Abstrichen auch Led Zeppelin zugeneigt sind eine gute Abwechslung. Allerdings sei noch eine Kleinigkeit am Rande bemerkt: nachdem es bereits eine Melodic Rock Band namens Dreamhunter aus Schweden gibt wäre durchaus die Überlegung angebracht beim nächsten Album dies entsprechend zu kennzeichnen um eventuellen Verwechslungen aus dem Wege zu gehen.

Andi

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