Review
Dead To Fall - The Phoenix Throne
Drittes Album einer Band, von der ich bis dato noch nichts gehört habe. Dead To Fall aus Chicago werden als die aktuelle Metalcore Hoffnung aus den Staaten angepriesen. Gähääään! Siebi und Metalcore ist wie Siebi und Alkoholfreies oder Siebi und Säbener Str... oder so ähnlich. Gut, lassen wir das mal, denn was der US-Fünfer auf dem aktuellen Album The Phoenix Throne dem Rezensenten in die Muscheln spielt, ist ein gar schmackhaft starkes Extrem-Metal-Brett. Die Einflüsse liegen ganz klar bei melodischem Schwedentod a la In Flames, Dark Tranquillity und Konsorten mit einem Schuss Neothrash gewürzt.
Metalcore ist vielleicht die Attitüde der Knaben, die Musik ist es definitiv nicht. Kein Song gleicht dem anderen, das 08/15-Strophenkreisch-Refrainmelofasel-Strophenkreisch-Refrainmelofasel-Solo oder no solo-uswusf. fällt komplett weg und das ist mehr als löblich zu werten. Hier ein Break, da eine Meshuggah-artige Melodie oder ein unvorhersehbares Stopbreak lassen zu keiner Zeit Langeweile aufkommen. Eigenwillige Gitarrenarrangements und eine abwechslungsreiche interessante Drumarbeit machen das Album zu einer mehr als gutklassigen und dazu sauber und druckvoll produzierten Scheibe. Was zeitgleich gefällt, und da heben sich Dead To Fall ganz klar vom hypeschwangeren "WirsindsohartKajalGejaule" ab, sind die tiefen Death Metal Vocals von Jonathan Hunt. Und von diesen weicht der Mikromann über die komplette Spielzeit keinen Milliimeter ab. Für den Ottonormalmetalcoreler Schrott, für den Todesbleiliebhaber ein Ohrenschmaus.
Die Platte besticht durch Abwechslung und einfallsreiches Songwriting und behält sich damit einen lange anhaltenden Hörwert vor. Wer auf technisch versierten Schwedentod aus den US of A steht, checkt die Jungs mal an. Als Anspieltipps mögen das Slow Motion Monster "Guillotine Dream", das flotte "The Reptile Lord" und das aberwitzige breaklastige "Doomed To Failure" dienen.
Siebi
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