Review

Schock erinnern in ihrem zweiten Album stark an Megaherz oder auch eine Light-Version von Rammstein: Eine Art Pop-Gothic-Metal. Die Stimme von Frontmann Michael Schock ist sehr variabel, fast in jedem Song klingt er anders, mal weich, mal rau, mal kantig, aber die hintergründige Wehmut der Songs kommt immer klar rüber. Gesungen wird in deutsch. Die Lieder sind brilliant, kräftige Melodien und sinnige, durchdachte Texte ergänzen sich zu einem harmonischen Bild.
"Weiß wie Schnee" ist eine Ballade mit emotionalen, sanften Melodien, der Text handelt von einer Frau, die Ihr Kind hat sterben lassen. Auch in "Gute Nacht" und "Sag es mir" taucht wieder eine Mutter bzw. eine Frau auf, die ihr Kind bzw. ihren Mann verlässt. Scheinbar hat Sänger und Texter Michael ein problematisches Verhältnis zu Frauen(!?).
In "Euer Krieg" geht es wie der Titel schon sagt um den Krieg, klare, einfallsreiche Reime zeigen wie Scheiße Krieg ist. Im Text wird das in Worte gefasst, was viele von uns denken. Aktuellstes Beispiel: der Irak Krieg.
Michael Schock beschreibt den Titel Glamour so: Glamour "steht für den großen Traum vom Leben, für die Suche nach den süßesten und verderblichsten Früchten, nach großer Geste, Glanz, Diven, Stars, um die Essenz eines wahren Popidols". Ganz schön pathetisch, aber wenn er meint, er muss es ja wissen.
In einem Interview wurde er auch auf die mitunter düstere, kryptische Stimmung seiner Songs angesprochen, worauf er erklärte: "Ich bin weder depressiv noch suizidgefährdet, versuche lediglich meine Umwelt realistisch und mit offenen Augen zu betrachten." (...) "Natürlich gibt es zwischen Schwarz und Weiß einen ganzen Haufen Farben, aber gibt es nicht schon viel zu viele verlogene "Schöne-Heile-Welt-Songs"?" Recht hat er.

Leute kauft euch diese Scheibe, ihr werdet es nicht bereuen.

Sindy

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