Review
Suidakra - Darkanakrad
VÖ: 07. November 2024
Zeit: 49:49
Label: MDD Records
Homepage: www.suidakra.com
Ich falle gleich mal mit der Tür ins Haus: Das neue Suidakra-Album hat genau das, was mir in den letzten Jahren bei dieser Truppe gefehlt hat! Power, Spielfreude und Aggressionslevel waren lange nicht so hoch gesteckt wie auf DarkanakraD, das als 15. Studioalbum das 30-jährige Band-Jubiläum zelebriert. Da ist man natürlich versucht, von einem Anknüpfen an alte Tugenden zu reden und das 2000er Referenzwerk The Arcanum als Vergleich heranzuziehen. Aber wenn man ehrlich ist, funktioniert das auch nur bedingt, denn tatsächlich klingt die Truppe um Mastermind Arkadius so heavy wie wohl nie zuvor.
Natürlich begegnet man auf DarkanakraD dennoch allen wichtigen Trademarks der Band. Nach obligatorischem Intro eröffnen melodisch-verspielte Leads "As Heros Abide" und lassen von erster Sekunde an keinen Zweifel daran, dass man es eben mit Suidakra zu tun hat. Arkadius keift und grollt so inbrünstig wie selten zuvor, während ein unerbittliches Schlagzeug dem Hörer die letzten Reste Schmalz aus den Lauschern pustet und die Saitenfraktion in gewohnter Manier die Melodie beisteuert. Dass der Anteil an melodischem Death Metal in einem Sound, der von jeher auch Motive aus Folk und Heavy Metal verarbeitet, eine höhere Gewichtung erhalten hat, demonstrieren Nummern wie "A Tainted Dominion" oder das beinharte "The Heart Of Darkness", welches ohne Zweifel der wohl heftigste Song in der bisherigen Diskografie Suidakras geworden ist. Daneben bleiben ruhige und akustisch intonierte Passagen natürlich ebenso wenig außen vor wie Arkadius Klargesang, der vorzugsweise in den Refrains zum Einsatz kommt. Nach dem versöhnlichen Outro "In Shadows Deep" ist das Album allerdings noch nicht zuende. Als besonderes Schmankerl für alle Melo-Death-Vasallen gibt es als Bonustrack noch ein "At The Gates Medley", in dem die Nordrhein-Westfalen ein letztes Mal die Keule schwingen und Arkadius einem der wichtigsten Einflüsse seiner Jugendjahre Tribut zollt.
Die mächtige Produktion, für deren Mastering kein Geringerer als Dan Swanö gewonnen werden konnte, und das abermals gelungene Artwork von Kris Verwimp liefern das I-Tüpfelchen, die letzten Puzzleteile zu einem rundum gelungenen Album! Da darf man gespannt sein, ob Suidakra den neu eingeschlagenen Kurs auch weiterhin beibehalten. Ich würde mich darüber definitiv freuen!
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