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Konzert-Bericht

Cradle Of Filth & Deathstars

Elserhalle, München 05.12.2006

(Fotogalerie)

Endlich mal wieder ein Konzert der alten Schule. Ein Headliner und eine Support-Band, ach wie ist das schön. Nicht muss man sich mehr durch stundenlange, halbwegs gare Vorbands quälen, sondern kann das Konzert in vollen Zügen genießen. Doch bevor es zum musikalischen Genuss gehen konnte, stand noch ein Interview mit Gitarrist Paul Allender auf dem Programm, welches vor dem Konzert stattfinden sollte. Dies erwies sich als Glücksfall, denn so konnte man nach getaner Arbeit die Wartezeit in der warmen Halle beim Soundcheck mit einem Plausch mit der netten Security verbringen, während die Fans länger als angekündigt vor der Halle ausharren mussten. Warum sich allerdings der Einlass um satte 30 Minuten verzögerte, war nicht in Erfahrung zu bringen.
Kurz vor 20:00 Uhr war es dann soweit, die Türen wurden geöffnet und die ersten Fans stürmten in die Halle, um einen Platz in der ersten Reihe zu ergattern. Die Fans von Dani und Co. sind schon etwas ganz Besonderes und setzen sich aus den unterschiedlichsten Gruppierungen zusammen. Da steht der Jeanskuttenträger neben einem Waver, welcher sich wiederum neben einer aufgestylten Gothic-Dame postiert hatte. Was sofort auffiel, war der enorm hohe Anteil der holden Weiblichkeit in der Runde, die auch überwiegend in der ersten Reihe anzutreffen war und für lautstarkes Gekreisch sorgte.

Um 20:30 Uhr gingen dann die Lichter aus und die Schweden Deathstars kamen auf die Bühne. Um diese Band wird ja derzeit ein großer Hype gemacht, und so war ich entsprechend gespannt, ob sie diesen Hype auch gerecht werden konnten. Im Metalcamp in diesem Jahr konnten sie mich nicht überzeugen, aber das lag evtl. auch an der späten Auftrittszeit. Aber an diesem Abend legten sie in den Georg-Elser-Hallen einen wirklich gelungenen Gig auf die Bretter, lauthals unterstützt von der anwesenden weiblichen Fanfraktion. Man kann ja von der Musik halten, was man will, aber die Ausstrahlung von Sänger Whiplasher wusste einfach zu überzeugen. Dieser Kerl stolzierte extravagant über die Bühne und zog damit die Blicke auf sich. Durch sein extrovertiertes Auftreten degradierte er seine musikalischen Mitstreiter zu Statisten. Auch wenn es stellenweise schon arg tuntig anmutete (was auch an der immer wieder präsenten Federboa um seinen Hals lag), den Fans gefiel es. Ach ja, Musik wurde auch noch geboten. Diese kann als Mischung aus Sisters Of Mercy, The Kovenant, Pain und Rammstein beschrieben werden. Die Setlist rekrutierte sich aus den beiden erschienenen Alben, wobei das Hauptaugenmerk klar auf dem aktuellen Longplayer Termination Bliss lag. "Synthetic Genereation", "Blitzkrieg", "Tongues" oder "Play God" ließen die Mädels kreischen und die Jungs bangen. Whiplash stand auch nach kurzer Zeit oben ohne auf der Bühne, seine Hose wollte er jedoch nur gegen Vergabe einer Telefonnummer (der Mutter des fordernden Mädels) abgeben. Komisch, dass die nicht gegeben wurde... Und es gibt sie doch noch, die Kleiderspenden auf Konzerten, denn gegen Ende des 45 minütigen Sets flog der erste BH auf die Bühne, der von Whiplash gleichwohl eingesammelt wurde.
An dieser Band werden sich wohl auch weiter die Geister scheiden, aber man kommt nicht umhin, ihnen eine gelungene visuelle Darbietung zu attestieren. Was sich allerdings schon negativ in meinen Augen auswirkt, sind die wirklich vielen Einspielungen aus der Konserve, die den Livefaktor erheblich nach unten schrauben.

Nach einer guten halben Stunde war es dann soweit, die Briten kamen und sorgten von Anfang an für Bewegung. An dieser Stelle gleich mal ein herzliches FUCK YOU!!! an diejenigen, die am Rande des Moshpits stehen und auf Anrempelungen gleich mit übertriebener Härte vorgehen müssen. Selten ein Konzert erlebt, bei dem ein so hohes Aggressionspotenzial vorzufinden war. Das geht doch auch entspannter, oder? Man muss doch nicht gleich auf jemanden losgehen, nur weil er mosht und seinen Spaß hat. Solche "Fans" braucht keine Band. Doch zurück zur Bühne. Mit dem Opener des aktuellen Albums, "Dirge Inferno", legten Cradle Of Filth nach einem kurzen Intro auch gleich los. Und sofort brodelte es in der Halle, die leider zu diesem Zeitpunkt nur halb voll gefüllt war. Der Stimmung tat dies jedoch keinen Abbruch. "Tonight In Flames", ebenfalls von Thornography, folgte, bevor es mit "Dusk And Her Embrace" erstmals in die musikalische Vergangenheit ging. Frontfloh Dani Filth war viel in Bewegung, hüpfte oftmals über die Bühne und erwies sich stimmlich in ausgezeichneter Verfassung, auch die hohen Töne waren kein Problem an diesem Abend. Jedoch wirkte er trotz seiner Agilität aufgrund seiner eingefrorenen Mimik eher lustlos, ja stellenweise fast schon gelangweilt. Da habe ich ihn schon mal besser drauf erlebt. Auf großartige Showeinlagen, wie bei der letzten Tour, wurde diesmal auch verzichtet, lediglich eine Walküre als Backgroundsängerin hat man sich geleistet. Diese voluminöse Dame erledigte ihren Job in Strapsen gekleidet sehr gut und ergänzte sich mit Dani. Das Bühnenbild dagegen war sehr schön gehalten, das Drumkit stand auf einem als Mauersims gekleideten Podest, flankiert von zwei Steintreppen und zwei Trauerweiden. Für "Nymphetamine" wurde dann noch ein separates Mikro von der Bühnendecke heruntergelassen, das Danis Bewegungsradius einschränkte, aber was soll's, die Stimmung stieg um ein weiteres Level nach oben. Doch irgendwie schafften es die Fans nicht, Dani mit ihrer Begeisterung anzustecken. Aber egal, dafür war er ja wie gesagt stimmlich auf der Höhe.
Auch die anderen Cradles waren gut drauf und legten eine gute Show auf die Bretter, auch wenn der ein oder andere sich nicht wirklich viel bewegte.
Nach guten 75 Minuten war dann zum ersten Mal Schluss mit der Show, "Under Huntress Moon" markierte den Schlusspunkt der Show und Cradle Of Filth verließen die Bühne. Durch die zahlreichen Zugabe-Rufe kamen sie noch für einen kurzen Zugabenblock auf die Bühne zurück, der nochmals einige Nackenmuskeln rotieren ließ.

Dann war aber endgültig Schicht im Schacht und es hieß, sich an der Garderobe anzustellen, um nicht unbekleidet in die doch frische Nacht entlassen zu werden. Ein gelungenes Konzert wurde an diesem Abend geboten, auch wenn visuell nicht allzu viel zu sehen war.

Setlist Cradle Of Filth:
Dirge Inferno
Tonight In Flames
Dusk And Her Embrace
Her Ghost In The Fog
Nymphetamine
Ebony Dressed For Sunset
The Forest Whispers My Name
I Am The Thorn
Rise Of The Pentagram
Cruelty Of The Beast
Temptation
Under Huntress Moon
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Gilded Cunt
Cthulhu
Cradle To Enslave

Ray


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