Review
Various Artists - Snaggletooth - A Tribute To Lemmy
Wenn ein großer Star die Bühne für immer verlassen hat, so dauert es zumindest in der Metal-Szene meist nicht lange, bis der erste Tribute-Sampler auf dem Markt erscheint. Dass da bei good old Lemmy keine Ausnahme gemacht wird, liegt auf der Hand und so wurden auf Snaggletooth - benannt nach dem Motörhead-Maskottchen - diverse Coverversionen zusammengetragen, um der kauzigen Legende ein weiteres Denkmal zu setzen.
Los geht's mit zwei Thrash-Titanen, nämlich Overkill und Onslaught. Während Overkill - na klar - "Overkill" zum Besten geben, liefern Onslaught ihre halsbrecherische Version von "Bomber" ab. Sehr amtlich dieser Auftakt! Doch man ahnt bereits, worin die Krux bei dieser Liedersammlung liegt. Die allermeisten enthaltenen Songs sind nämlich nicht neu, sondern wurden von den entsprechenden Interpreten bereits auf früheren Alben veröffentlicht, sind dem pflichtbewussten Motörhead-Fan also bereits bekannt. Ausnahmen bilden da lediglich die beiden tatsächlich exklusiven und auch sehr gelungenenTracks "Killed By Death" von Kärbholz und "Burner", das von Perzonal War beeindruckend in Szene gesetzt wurde. Besonders an dem Sampler ist außerdem, dass Lemmy selbst gleich dreimal zu hören ist. Da wäre das Queen-Cover "Tie Your Mother Down", das ursprünglich auf dem Sampler Voices Of British Heavy Metal veröffentlicht wurde, dann Lemmys Duett mit Doro zur Motörhead-Ballade "Love Me Forever" (enthalten auf Calling The Wild, 2000) und zuletzt die richtig coole Nummer "Rock City Night". Der Song stammt ursprünglich von Rammstein-Klampfer Richard Kruspes Band Emigrate und erschien auf dem Album Silent So Long.
So weit so gut. Leider ist das Finale des Samplers dann unnötig anstrengend ausgefallen. Monster Magnets Version von "Brainstorm" zehrt gehörig an den Nerven und dann sind da noch die Retro-Rocker von Black Explosion, die mit "Location 9" eine ätzende Eigenkomposition an den Start bringen, die von den frühen Hawkwind-Alben inspiriert wurde. Auch das Coverdesign ist eher albern ausgefallen, zumindest hat die Comicfigur mit dem Original herzlich wenig gemeinsam.
Trotz etlicher feiner Beiträge steht nach dem Konsum dieser Compilation die Erkenntnis, die sicherlich ein jeder Leser befürworten wird: ein Motörhead-Song klingt einfach am besten, wenn er von Motörhead gespielt wird!