Review
The Butterfly Effect - Final Conversation Of Kings
VÖ: 26. Juni 2009
Zeit: 42:25
Label: Inside Out
Homepage: www.thebutterflyeffect.com.au
Wow!!!!
Selten hat mich eine CD so überrascht wie das Teil, das ich diesmal als Fummelmucke (?!) in die Hände gedrückt bekommen habe. Final Conversation Of Kings heißt das Werk und wurde auf gar wundersame Art und Weise von einer australischen Kapelle namens The Butterfly Effect aufs Silber gezaubert. In Down Under sind die Alternative-Prog-Rocker längst Dauergäste in den Charts und es sollte mit dem Teufel zugehen, wenn das nicht auch hier bei uns hinzubekommen wäre.
The Butterfly Effect schaffen nicht nur Lieder - nein, sie schaffen Bilder, Farben, Landschaften und Gefühle. Sie schreiben nicht einfach nur tolle Refrains, sie konstruieren vom ersten Ton an Spannungsbögen, aus denen sich mehr zwingend als zufällig, aber irgendwie auch überraschend mächtige Melodien erheben. Langsam, aber sicher fangen die Musiker den aufmerksamen Hörer im Lauf der Scheibe in ihr sorgfältig aufgespanntes Netz ein und denken nicht daran, wieder loszulassen, bevor der letzte Ton verklungen ist. Es widerstrebt mir, einzelne Lieder hervorzuheben, da alles auf dem Album zu dem Ganzen beiträgt, das The Final Conversation Of Kings letztendlich geworden ist. Aber hinweisen muss ich auf die großartigen Arrangements und die immer präsente Ambivalenz aus den sanft wirkenden Songs und der sich im Hintergrund aufbauenden Ruhelosigkeit, von der die Scheibe lebt. Diese Dramatik wird durch feine Gitarrenlicks im Sechzehntelrhythmus, perfekt platzierte, vertrackte Drumfills oder manchmal auch einfach nur durch ein melancholisches Trompetensolo aufgebaut und mit stilvollem Effekteinsatz veredelt.
Nein, Metal ist das keiner! Nicht zuletzt wegen der fragilen Stimme von Sänger Clint Boge. Aber das macht nichts, denn die geschickte Mischung aus U2, Muse, Porcupine Tree, Anathema und Sieges Even entwickelt recht schnell eine ganz eigene, unverwechselbare Identität. Dennoch sollte man Final Conversation Of Kings etwas Zeit geben, damit sich die aufwühlenden Songs voll entfalten können.
So, lange Rede, kurzer Sinn: Jeder Alternative-Prog-Rock-Fan sollte dieses Werk besitzen, keine Frage... und das nicht nur zum Fummeln!
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