Review
Ozz Knozz - 10,000 Days & Nights
Ozz Knozz gehört auch zu jener Riege an Bands, die in den 70er Jahren mit etlichen Größen auf Tour waren, aber selbst nie so recht den Erfolg für sich einfahren konnten. Diese Scheibe zeigt recht gut, warum das so ist.
Genretechnisch verwandt mit Kansas spielen sie recht geradlinigen Rock progressiver Art, der sich gut anhören lässt, aber für heutige Zeiten zu wenig Druck und ein zu glattes Songwriting aufweist. Keyboard-Sounds aus jenen Tagen, die Gitarren wie damals, der Gesang ebenso. Damit lockt man niemanden mehr aus seiner Bude.
Was dennoch gefällt, ist die Melodieführung, die einige Riffs und Hooklines aufweist, die direkt ins Ohr gehen. Für Progressive Rock ist der Sound sehr einfach zu verdauen. Es gibt zwar schon einige sehr anspruchsvolle Ecken, aber der Gesamteindruck ist mit einem heutigen Hollywood-Streifen vergleichbar. Was nicht so ganz auf den Konsumenten passen könnte, wird glattgeschliffen. Dadurch verlieren sie viel an Kontur und sie verlieren sich selbst im Gros der 10,000 Alben & Genre.
Die Jungs haben viel Erfahrung und auch das nötige Können. An was es fehlt, mag Mut sein, mag Kreativität sein, mag vielleicht auch einfach ein Produzent sein, der die richtigen Impulse gibt. Auf jeden Fall werden sie auf diesem Weg dort bleiben, wo sie auch früher anzufinden waren. Im Vorprogramm.
Für die Freunde des 70ies Prog Rock eine Möglichkeit, aber es möge da dann jeder selbst eine Entscheidung für sich treffen.
Anspieltipps: Hear What I'm Saying, Grave Image
Sophos
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