Review
Moonspell - Night Eternal
Verbinde ich (zumindest die neueren) Moonspell immer mit gepflegter Langweile und stark wave-angehauchtem Gothic-Metal, so muss ich sagen, dass mich der neunte Full-Length-Output der Portugiesen durchaus positiv überraschen konnte. Zwar kehren sie keineswegs zum Stil der ersten Scheiben zurück, bereichern aber den Gothic-Stil mit Death- und Metalcore-Elementen, ganz im Sinne der neuen Eluveitie oder auch Draconian. Dennoch bleibt Moonspell eindeutig Moonspell, nur mit mehr Pepp.
Kennzeichnend sind Stücke im langsamen bis Midtempo mit prägenden Melodien und klassischen Riffs. Das Keyboard hält sich meist im Hintergrund, die Drums überzeugen mit stimmungsvollen Breaks. Dennoch gibt es dann Stücke zwischenrein, wie "Scorpion Flowers" die gar nichts haben, hier wird nicht mal die Langeweile ordentlich gepflegt - gut, Anhängern von Gothic-Pop mag auch so etwas gefallen, ich find's schrecklich. Und auch die schnelleren Stücke wie "Moon In Mercury" weisen immer mal wieder einfallslose Passagen auf. Und auch wenn mich die Scheibe insgesamt positiv überraschte, so muss ich nach mehrmaligem Hören dann doch feststellen, dass es kaum einen Titel darauf gibt, der mir wirklich übermäßig gefällt. Ein solides Gesamtwerk, dass man sich durchaus anhören kann, kurzweiliger als manch anderer, jüngerer Output der Portugiesen aber nicht vollkommen überzeugend. Wobei Fans von Moonspell sicherlich zufrieden sein können.
Als Anspieltipps würde ich das langsame "Piste 9" empfehlen, das mit sehr stimmungsvollem narritiven Gesang anfängt, um dann, zwar weiterhin langsam, aber powervoll, schon fast corigen Gesang bringt. Weiterhin das flotte "Spring Of Rage" und das düstere "Night Eternal".
Tarnele