Review
Umbra Et Imago - Gott Will Es (EP)
VÖ: 09. November 2007
Zeit: 36:02
Label: Spirit Production
Homepage: www.umbraetimago.de
Lange Zeit war es still um die deutschen Gothic-Pioniere Umbra Et Imago und ihren Fronter Herrn Mozart. 2005 schon legten sie ihre letzte Veröffentlichung vor. Als nächstes vollgültiges Werk steht 2009 der Soundtrack zum deutschen Gothic-Streifen Spider's Kiss an - und damit sich die versammelte Düsterheimergemeinde nicht bis dahin ziel- und fruchtlos grämen muss, schicken die Karlsruher vorab schon mal mit diesem Mini-Album vier neue Songs plus zwei Remixe an den Start.
Und da geht es zünftig zu: schon beim ersten Stück "Die Ballade Von Den Lästerzungens" gibt es finsterste Gothic-Kost, die noch von dem schaurig-gar erschröcklichen Text des französichen Dichters Francois Villon (geschrieben im 15. Jahrhundert) garniert sind. Vorgetragen wird das Ganze gemeinsam mit dem Gaststar Olaf Henke (seines Zeichens Mastermind bei Fetisch Mensch (meine Herren, haben die Namen)). "Glaubst Du's" bietet dann einen typischen Schatten Und Bilder-Mix aus Düster- und Tanzbarkeit mit massivem Groove und hübschem Frauengesang, der auf den Tanzböden der Schwarzkittelfraktion für rege Betriebsamkeit sorgen sollte. In die gleiche Kerbe schlägt dann der Titeltrack "Gott Will Es" - laut Presseinfo jeweils gegen religiösen Fundamentalismus gemünzt, aber da soll jeder draus machen was er meint. "The House Of The Rising Suns" bietet dann eine leider etwas lustlose Cover-Version, dieses Mal mit Eric Burton vom Catastrophe Ballet als Mitstreiter. Die zwei Remixe liefern eher elektronisch geprägte Variationen zu "Glaubst Du's" und dem älteren "Vampir Songs". Der Videoclip zu "Es War Einmal Eine Os" von 1997, eine massiv rammsteineske Angelegenheit, rundet die Scheiblette dann standesgemäß ab.
Feines Lebenszeichen für alle Freunde des gepflegten Düsterkeitskults und kontroverser Bühnenshows - wer die Kombo bislang nicht mochte, wird auch hier nicht zum Anhänger werden.
Beigefügt war übrigens ein Presse-Statement, in dem sich Clubbetreiber Mozart von seinen bisherigen Geschäftsführern distanziert und die neue Lokalität des Clubs Kulturruine erklärt.