Review
Decon - A Fallen Angels Voice
VÖ: 2004
Zeit: 42:37
Label: Eigenproduktion
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Ach du heilige Scheiße! Was ist seit dem letzten Jahr mit Decon passiert? Hat auf dem Vorgänger "Intensified" Sänger Sebastian noch überwiegend melodiös gesungen und nur von Zeit zu Zeit härtere Shouts eingestreut, ist die Sachlage jetzt eine ganz andere. Fast ist es so, als hätte man sich meine damalige Kritik zu Herzen genommen und auch der Metalcoreboom ist scheinbar an den fünf Regensburgern nicht spurlos vorüber gegangen.
Im Gegensatz zur neuen Caliban ging man aber im Hause Decon den umgekehrten Weg. Schwedische Todesstahlriffs, Doublebass, Shouts und Growls haben Einzug gehalten und rücken die Band in ein gänzlich neues Licht. Dass sie dabei in der Masse ähnlicher Bands nicht untergehen, haben sie ganz eindeutig Sebastian zu verdanken, der mit seinem Gesang sehr individuelle Akzente setzt, auch wenn er manchmal in den melodischen Parts die Vocals etwas arg überbetont. Eingerahmt werden die Brecher durch ein Klavier In- und Outro und zur Auflockerung dient zwischendurch das ruhige "The Weeping Meadow".
Was die fünf Oberpfälzer mit dieser CD abliefern kann ohne Zweifel ganz oben mitspielen. Die Produktion klingt schon jetzt ziemlich geil: transparent, voluminös und extrem fett! Gerade für eine Eigenproduktion ohne finanzkräftiges Label im Rücken mehr als erwähnenswert. Was ich mir noch gewünscht hätte, wären ein, zwei schnelle und harte Abgehnummern, komplett ohne Melodiebreaks. Die Höchstnote zücke ich noch nicht - wenn sich die Band so weiterentwickelt, müssen wir sonst beim nächsten Album unser Wertungssystem umstellen.
Andreas