Review
MokshA - Supersilver Haze
Beginnen wir dieses Mal mit einem kleinen Exkurs...
Der Begriff Moksha steht im Hinduismus und Buddhismus für Erlösung, Befreiung oder auch Erleuchtung und ist das letzte der vier Lebensziele nach Artha (Wohlstand), Dharma (Religion) und Kama (Leidenschaft). Da der im Hinduismus und Buddhismus vorhandene Glaube an den Kreislauf aus Geburt und Wiedergeburt (Samsara) - und damit auch Existenz in der materiellen Welt - oft negativ bewertet wird, bezeichnet Moksha ebenfalls die Befreiung aus dieser Bindung.
Was das Ganze mit dieser CD zu tun hat? Eigentlich nichts. Außer vielleicht, dass ich die Erleuchtung erlangt habe, nicht von knallbunten Covern auf die Musik zu schließen, denn anstatt der erwarteten Flower-Power-Düdel-Mucke kriecht ein recht ansprechendes, grooviges Doom/Death Gemisch aus den Boxen. Dabei machen die Spanier, die seit 2002 bereits drei Alben veröffentlich haben, eine gute Figur. Die Riffs sind einfach gehalten, treffen aber zielsicher ins Schwarze und erinnern von ihrer Dynamik sowie der generellen Spielweise am ehesten an Bands wie Black Sabbath oder Cathedral ohne dabei irgendwie angestaubt zu klingen. Diese Anlehnung ist auch beim Gesang zu erkennen, wobei die räudig-dreckige Rock'n'Roll Attitüde hier noch mit einem gehörigen Schuss Entombed gewürzt wird.
Vorwerfen kann man den Jungs höchstens, dass die Geschichte mit 30 Minuten nicht gerade ausufernd ausgefallen ist und dass das erste Drittel des Albums den Hörer nicht gerade vom Hocker reißt. Erst mit Track Nummer Vier ("Old Time Story") und der nachfolgenden Dampfwalze "Move Over" schafft man es den Sand im Getriebe nachhaltig zu entfernen und so richtig drauf loszurocken.
Auch wenn Supersilver Haze unterm Strich betrachtet keine bahnbrechenden Neuerungen mit sich bringt, gehört das Album doch zu den besseren Genre Veröffentlichungen. Antesten lohnt sich!
JR