Review
Keep Of Kalessin - Armada

VÖ: 24. April 2006
Zeit: 50:08
Label: Tabu Recordings
Homepage: www.keepofkalessin.no
Bereits seit 1994 tummelt sich diese Black Metal Combo im Musikbusiness. Bislang ist mir der Name der Norweger jedoch noch kein einziges Mal zu Ohren gekommen, obwohl es sich bei Armada bereits um das vierte reguläre Album (lässt man mal das Demo aus 1995 außen vor) der Jungs handelt. Und weil Namedropping heutzutage ja in ist, wird auch gleich mal auf die Mitglieder verwiesen, die noch zur Reclaim EP anno 2004 mit an Bord waren. Da hätten wir dann Frost (Satyricon) hinter der Schießbude und Attila (Mayhem) an den Vocals. Beide wurden aber inzwischen durch vollwertige Mitglieder "ersetzt".
Um es gleich mal vorweg zu nehmen. Megamäßig versäumt habe ich bislang nichts. Zwar bollert der episch angeschlagene Black Metal der Jungs recht ordentlich, doch so richtig überzeugen kann er mich nicht. Die Songs kommen allesamt recht flott durch die Boxen gehoppelt und an der Instrumentenbedienung gibt es nichts zu meckern. Doch irgendwie fehlt da noch das gewisse Etwas, dieser Wiedererkennungswert, den man heutzutage bei der Flut an Bands braucht. Namedropping allein hilft da leider nicht weiter.
Doch man merkt, dass sich Keep Of Kalessin richtig Mühe gemacht haben bei Armada, denn vier der zehn Songs (incl. Intro und Instrumental "Deluge") sind länger als sechseinhalb Minuten. Kleine Epen sozusagen. Wobei generell auffällt, dass die Scheibe stark anfängt ("Crown Of The Kings") und ebenso stark aufhört ("The Wealth Of Darkness" und "Armada"), doch befindet sich in der Mitte einiges an Füllmaterial, was zwar ganz nett anzuhören ist, sich aber auch bei mehrmaligem Durchlauf nicht festsetzen will. Was allerdings auffällt, ist das Gespür für Melodien, das zeitweise an den Tag gelegt wird. Inmitten von fast wirren Gitarrenläufen erhebt sich ein fast schon bombastischer Refrain, der den Song ("The Wealth Of Darkness") nach vorne pusht. Als Vergleich fallen mir hierzu Catamenia ein, jedoch sind Keep Of Kalessin weniger folkorientiert.
Auf diese Zutat wird jedoch etwas zu spärlich zurück gegriffen, was zum einen natürlich gut ist, da man sich nicht auf Nummer sicher verlässt. Andererseits wäre hier ein Ansatz von Wiedererkennungswert, den es auszubauen gilt.
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