Review
Anorexia Nervosa - New Obscurantis Order
Eine der wenigen Black Metal Bands, die mich in den letzten zwei Jahren richtig beeindruckt hat, sind die hierzulande recht unbekannten Franzosen Anorexia Nervosa, deren herrlich verrückt-chaotischer und unbekümmerter Auswurf Drudenhaus bei mir etwas Hoffnung, angesichts der stark gesunkenen Qualität in dieser Stilrichtung, aufkeimen ließ.
Musikalisch geht man sehr eigenständig zu Werke (sofern man das in diesem Bereich überhaupt noch kann), nur gelegentlich erinnert man an Cradle Of Filth, jedoch halten sich die Parallelen in Grenzen. Ansonsten wird aggressiver und meist schneller, mit teils symphonischen Synths unterlegter Black Metal geboten. Die Jungs scheinen ausserdem einen gewissen Hang zur Klassik zu haben, den sie in dem enorm gelungenen Klavierstück "Hail Tyranny" ausleben.
Etwas gesetzter ist man geworden, die CD ist nicht mehr ganz so brachial und kompromisslos wie der Vorgänger, dafür erscheint man gereifter. Anspieltip kann ich eigentlich keinen geben, das Niveau ist durchgehend hoch, 50 Minuten geballte Energie und Spielfreude. Etwas aus der Reihe fällt nur der letzte Song, eine Coverversion des Candlemass-Klassikers "Solitude", aber durchaus gut gemacht.
Fazit: Es macht einfach Spaß, diese CD durchzuhören und ich freue mich schon auf die im Februar anstehende Tour mit Dark Funeral. Tja was soll ich noch sagen, die Jungs erfinden die Musik nicht neu, aber für die Höchstnote reichts allemal. Kaufempfehlung!
Martin