Review
Dust Bolt - Sound
Lange fünf Jahre Albumpause hat die Band Dust Bolt genutzt, um kreative Kraft zu tanken! Bei der Entstehung von Sound & Fury haben die Münchener die Zügel nicht aus der Hand gegeben und sich in gewisser Weise sogar selbst neu erfunden.
Dass Sound & Fury anders klingt als alle bisherigen Alben der Band, liegt zu einen daran, dass sich Frontmann Lenny Bruce von früheren Label-Zwängen loslöste und begonnen hat, klar und melodisch zu singen. Selbstverständlich bleiben die aggressiven Shouts, die wir aus der Vergangenheit gewohnt sind, nicht außen vor, sie treten aber doch ein Stück weit zurück. Zum anderen haben es Dust Bolt geschafft, ihrem Sound einen modernen Anstrich zu verpassen, ohne ihre Roots zu vergessen. Das bezeugt sogleich der Opener "Leave Nothing Behind", dem man ohne Weiteres Parallelen zum Groove Metal der Marke Slipknot attestieren kann. Deutlich tiefer im traditionellen Thrash Metal verwurzelt, wecken "I Witness", "I Am The One" und "New Flame" dann eher Erinnerungen an Metallica, Anthrax und Testament. Ganz ohne Old-School-Einflüsse geht es eben trotzdem nicht und das ist auch gut so!
Dafür blicken die Oberbayern mit dem Titeltrack weit über den Tellerrand hinaus und bewegen sich mit ganz viel Melodie und balladesken Anleihen in Richtung Metalcore. In "Love & Reality" darf man sich auf eine Extraportion Groove gefasst machen und "Disco Nnection" wartet gar mit üppig eingesetzten Synthesizern auf! So halten Dust Bolt bis zur finalen Ballade "Littel Stone" den Spagat zwischen alten und neuen Einflüssen, zwischen Melodie und Angriffslust, wobei es eine jede Nummer schafft, ihren ganz eigenen Charakter zu entwickeln.
Respekt Buam! Das Warten hat sich sowas von gelohnt! Mit Sound & Fury gehen Dust Bolt einen ganz großen Schritt nach vorn und landen geradewegs in der ersten Liga des nationalen Thrash Metals.
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