Review
Blackhearth - The Wrath Of God
VÖ: 01. Dezember 2021
Zeit: 46:18
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.facebook.com/blackhearth.metal
Es hat etwas erfrischend Unkonventionelles und Überraschendes an sich, wenn The Wrath Of God, der zweite Dreher aus dem Hause Blackhearth, begonnen hat, seine Runden zu drehen. Auf der einen Seite ist da kantiger und brettharter Heavy Metal, auf der anderen Seite stehen immer wieder ruhigere Songs voller Doom und Blues, die streckenweise fast schon chillig rüber kommen. Mit anspruchsvoller Gitarrenarbeit, einem stimmgewaltigen Sänger und Synthesizern, die sich zwar dezent im Hintergrund halten, aber dennoch einen wichtigen Beitrag leisten, ist es den Spaniern gelungen, ein spannendes und tiefgründiges Album zu schreiben. Das erkannte wohl auch Tim "Ripper" Owens, der sich für einen Gastbeitrag im Titeltrack "The Wrath Of God" gewinnen ließ.
Man sollte sich allerdings nicht irreführen lassen, wenn im Beipackzettel etwas von wegen "for fans of Halford and Judas Priest" gefaselt wird. Das mag aufgrund Owens' hoher Screams vielleicht auf besagten Titeltrack zutreffen, mehr aber auch nicht. Abgesehen vom thrashigen "True Belief" mit einigen Megadeth-Momenten, ließen sich frühe Iced Earth oder Ashes Of Ares als grobe Orientierung anführen. Aber auch dieser Vergleich sei unter Vorbehalt angestellt. Denn Blackhearth ziehen unterm Strich eben doch ihren eigenen Stiefel durch, an dem sie offenbar auch lange genug herumgeschustert haben.
The Wrath Of God braucht zwei bis drei Durchläufe, um zu zünden, zumal es ihm an echten Gassenhauern fehlt. Ist die erste Hürde aber einmal genommen, kann man mit Nackenbrechern wie "Betrayal" und "Rotten To The Core", mit dem finsteren und gleichsam emotionalen "My Bornless Child" oder mit der kraftvollen und vollkommen schmalzfreien Ballade "Banished Forever" jede Menge Freude haben.