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Interview mit Time Requiem (06.01.2003)

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Richard Anderson hat seine Finger in vielen Projekten, Time Requiem ist eines davon. Auch wenn das selbstbetitelte Album nicht jedermanns Sache ist, gibt es doch genügend Fragen, die darauf warten von Richard beantwortet zu werden.

HH: Hallo Richard, ich frage mich immer wieder, was Musiker dazu bewegt, eine neue Band zu gründen, obwohl man bereits in einer recht erfolgreichen Band spielt. Ich habe da etwas über Meinungsverschiedenheiten mit den Majesty-Bandmitgliedern gelesen, war das also der Grund oder nur einer der Gründe?

Richard: Davon habe ich ja noch nie gehört?! Meine Bandmitglieder haben mich immer unterstützt. Wenn du auf das erste Line-Up anspielst, war es im Grunde so, dass es keine guten Musiker waren. Um ehrlich zu sein: ich denke, sie waren wirklich schlecht.

Zu der anderen Frage: Ich fand, dass unser europäisches Label, Massacre keine gute Arbeit bei der Promotion von "Trinity Overture". Sie haben sich damit nicht wirklich befasst. Massacre haben das Album einfach rausgebracht und gehofft, es würde sich ohne Aufwand verkaufen, ohne wirkliche Promo-Unterstützung. Fast genauso ging es mit unserem Management und der Produktionsfirma, Roastinghouse; sie haben nur sehr wenig für Majesty getan. Das ganze wurde schal. Wir haben das nächste Level nicht erreicht. Ich wollte mit mehr engagierten Leuten weitermachen, aber ich konnte aus all' den Verträgen nicht raus. Also beschloß, Majesty auf Eis zu legen, kapselte mich ab und begann, etwas zu schreiben, was ich schon eine ganze Weile im Kopf hatte. Ein größeres, progressiveres Album, mehr wie Symphony X und Dream Theater. Es ist eine Art der Fortführung von Majesty, obwohl es gleichzeitig eine brandneue Sache ist. Es ist wichtig, das zu verstehen. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden, ich konnte jeden Schritt bei der Entstehung entscheiden, als es darum ging, in welches Studio es gehen sollte und all das. Vielleicht hört es sich so an, als sei ich ein Diktator. Es ist eine Ein-Mann-Vision und es hat sehr gut geklappt. Ich habe jetzt die neuen Verträge mit Regain Records in Europa und Marquee in Japan unterzeichnet.

HH: Es war sehr offensichtlich, dass du Keyboards extrem häufig eingesetzt hast. Sie haben mich ein wenig an Luca Turilli, wahrscheinlich Italiens bekanntesten Keyboarder erinnert: wurdest du von ihm oder jemand anderem beim komponieren der Keyboardparts beeinflußt?

Richard: Nein, nicht wirklich! Ich hab noch nie von dem Typen gehört. Wenn es nach mir geht, dann gibt es gar nicht so viele gute Keyboarder. Die meisten von ihnen versuchen einfach nur, so schnell wie möglich zu spielen, ohne Gefühl und vibrato. Ich wurde zu 99% von Gitarristen wie Yngwie, Steve Vai, Satriani, John Sykes, Jimi Hendrix (er ist der Beste), Stevie Ray Vaughn etc. beeinflußt. Unter den wenigen guten Keyboarden ist der Schwede Jens Johansson. Er ist wirklich der beste Metal-Keyboarder, den es gibt. Man kann nur gutes über ihn sagen!

HH: Die Musik auf dem Album ist recht abwechslungsreich- hast du eine bestimmte Technik Musik zu schreiben? Sind alle Bandmitglieder gleichermaßen im Schreiben neuer Songs involviert?

Richard: Ich bin der Komponist der Band. Ich mache alle Arrangements, das Komponieren und das Produzieren. Ich arrangiere jedes einzelne Instrument. Weißt du, es ist eine Ein-Mann-Vision und ich möchte nicht, das andere Menschen dieses Gefühl kaputt machen. Meine Bandmitglieder sind ziemlich zufrieden mit den Situation, da sie meine Musik mögen und die Art, wie ich all das erledige. Normalerweise komponiere ich alle Lieder und mache dann eine Vor-Produktion mit dem Rest der Band. Alles ist soweit fertig, wenn wir ins Studio gehen. Aber dort ändern wir einige Teile trotzdem noch um, um eine gewisse Magie zu schaffen.

HH: Gibt es eine Art Quelle für Kreativität? Gibt es einen Trick, die Kreativität während des Prozesses des Schreibens und Komponierens zu beeinflussen?

Richard: Für mich ist das nur eine Sache der Inspiration. Ich jogge viel draußen in der Natur. So bekomme ich viele Impulse aus dem Wald und vom alleine sein. Aber ich werde ebenso inspiriert durch das Zusammensein mit meiner Familie. Ich habe zwei Kinder. Die lassen das dreckige Musikbusiness weniger wichtig erscheinen. Wie du siehst kann ich komponieren, wenn ich Zeit dafür habe. Ich stehe unter keinem Druck oder zeitlichen Begrenzungen. Ich mache das, wonach mir ist. Das ist für mich total normal. Wenn ich in einer Art kreativen Phase bis, dann verbringe ich viele Stunden damit, das, was ich in meinem Kopf habe, zu Papier zu bringen.

HH: Time Requiem werden als Progresssive Metal gehandelt, aber ich muss sagen, dass ihr für mich über weite Strecken mehr nach Power Metal geklungen habt. Liege ich damit "falsch" oder spielt ihr eine neue Art von Musik, die nicht mit alten Maßstäben gemessen werden kann?

Richard: Ich würde sagen, dass es kein Power Metal ist. Power Metal, das sind Helloween, Hammerfall, Stratovarious usw. Fast alle von euch vergleichen Time Requiem mit Bands wie Symphony X und Dream Theater. Ich finde das toll, weil diese Bands wirklich, wirklich super sind. Aber, am Ende bleibt es doch dem Hörer überlassen zu entscheiden, was für Musik das nun ist.

HH: Mal eine andere Frage: wie wirst du Weihnachten feiern? Feiern Metalheads Weihnachten auf eine besondere Art und Weise? ;-)

Richard: Wie ich eben schon erwähnt habe, habe ich Familie. Mit ihnen zusammen zu sein ist das wichtigste für mich. Für mich zählen Traditionen sehr viel. Ich bin groß geworden mit sehr viel Liebe und Harmonie. Es gibt mehr als nur Musik im Leben. Komponieren ist eine Leidenschaft von mir, aufzunehmen ist ein Hobby von mir und Live-Auftritte sind das, was ich am allermeisten mag, aber ich bin mir nicht so ganz klar darüber, was in der Metal Szene um mich herum heut zu Tage zu alles passiert. Um ehrlich zu sein: ich bin daran auch nicht mehr interessiert. So betrachte ich mich selber wie einen der alten Komponisten: Bach, Mozart, Vivaldi etc. Musik ist eine persönliche Angelegenheit für mich und eine unersättliche Begierde am Leben zu bleiben.

HH: Wird es eine Tour im nächsten Jahr geben oder werdet ihr auf einigen Festivals spielen?

Richard: Ja! Wir werden auf Japan-Tour im Februar 2003 gehen. Davor werden wir eine Shows in Dänemark und Schweden spielen. Hoffentlich werden wir im Rest Europas Anfang des Frühjahr weiterspielen.

HH: Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, die Fragen zu beantworten, Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Neue Jahr.

Richard: Danke, das wünsche ich dir auch. Und Danke! Nette Fragen! STAY METAL.

Julia

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