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Interview mit Dommin (04.03.2010)

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Kristofer von Dommin mit SebbesWährend im Backstage-Werk schon die Langhaarigen das Paganfest entern, schlendere ich gekonnt am Eingang dieser Veranstaltung vorbei, um mich in der kleineren Halle nebenan mit Kristofer, dem Sänger der US-Rockband Dommin, zu treffen. Dommin sind als Supportact für Lacuna Coils Shallow Life-Tour gebucht und als ich am Ort des Geschehens eintrudele, sind diese gerade mit ihrem Soundcheck beschäftigt. Kurz danach ist es aber endlich soweit, Kristofer nimmt mich mit in den Backstageraum, in dem seine Bandkollegen gerade dabei sind, mittels eines lärmenden Gerätes Karottensaft aus frischen Möhren zu pressen.

HH: Offensichtlich seid ihr große Karottensaft-Fans...

Kristofer: lacht ...Ich nicht!! Die anderen haben mit dem Zeug angefangen, aber ich stehe da nicht so drauf...

HH: Seid ihr zum ersten Mal hier in Deutschland unterwegs?

Kristofer: Ja, das ist unsere erste Deutschland- und auch Europatour.

HH: Ist das Publikum hier anders als in den USA?

Kristofer: Eigentlich nicht wirklich. Es gibt diese Sprachbarriere, wir wussten nicht, ob uns das Publikum hier verstehen wird, aber diese Sorge war weitgehend unbegründet. Insgesamt sind wir hier in Europa genauso gut aufgenommen worden wie in den USA, wofür wir sehr dankbar sind.

HH: Hattet ihr eine Chance, auch etwas abseits der Bühnen von Deutschland zu sehen?

Kristofer: Nicht wirklich viel, aber immerhin machen wir in den meisten Städten kleine Touristentouren. Wir waren beispielsweise, nachdem wir uns in Köln für mehrere Stunden verlaufen hatten, auf dem Kölner Dom. Ein ziemlich beeindruckendes Bauwerk.

HH: Viele unserer Leser kennen eure Musik noch nicht. Erzähl doch mal, auf was sich das Publikum heute Abend einstellen muss.

Kristofer: Ich persönlich nenne es Dark Rock. Es ist eine leidenschaftliche, ehrliche Musik, die sich musikalisch und lyrisch mit schmerzlichen Dingen, zerbrochener Liebe und anderen eher depressiven Themen beschäftigt.

HH: Mit welchen bekannten Bands kann man eure Musik vergleichen?

Kristofer: Bands, die genau gleich klingen, kenne ich eigentlich nicht. Vielleicht mit Danzig, wenn man sich mehr Keyboards dazudenkt, oder Type O Negative, wobei man sich hier die harten Riffs eher wegdenken müsste. Unsere Musik ist wesentlich softer, zugänglicher und weniger metallisch. Depeche Mode könnte ich noch nennen, aber im Gegensatz zu denen bieten wir dann doch mehr Rock'n'Roll. Es ist wohl ein Mix aus alledem.

HH: Ich habe euer Album auch gehört und fand, dass ihr neben den von dir genannten Bands auch Ähnlichkeiten zu 69 Eyes und Him aufweist.

Kristofer: Das ist wirklich witzig, denn ich habe weder 69 Eyes noch Him gekannt, als ich viele der Songs auf Love Is Gone geschrieben habe, und auch deren Platten habe ich erst angehört, nachdem mich so viele Menschen darauf angesprochen haben. Aber das stimmt, beide Bands bauen in ihren Songs eine ähnlich düster-romantische Stimmung auf wie wir. Inzwischen haben wir auch schon mit 69 Eyes zusammen gespielt und wir werden in ein paar Wochen als Support für Him zurück nach Deutschland kommen.

HH: Ist das auch die Musik, die du privat hören würdest?

Kristofer: Eigentlich nicht direkt. Privat höre ich am liebsten Rock und Rockabilly aus den 30er und 40er Jahren, was auch in unsere Kompositionen eingeflossen ist. Viele Scheiben, die ich gerne höre, habe ich von meinem Großvater bekommen, wie zum Beispiel auch einiges von Frank Sinatra. Depeche Mode mag ich aber ebenfalls. Momentan höre ich viel von Fiona Apple und Sia. Sia ist die Sängerin einer recht coolen englischen Ambient-Band namens Zero7.

HH: Der Bandname Dommin ist gleichzeitig auch dein Nachname. Bedeutet das, dass Dommin so eine Art One-Man-Show ist?

Kristofer: Das war zu Anfang wirklich so. Ich habe früher alle Songs selbst geschrieben und es dauerte eine Weile, bis ich die passenden Mitstreiter für Dommin gefunden hatte. Inzwischen arbeiten wir immer öfter zusammen, aber bei dem aktuellen Album ist es tatsächlich noch so, dass ich knapp 80% des Materials selbst komponiert habe. Auch die Texte sind größtenteils autobiographisch und ich habe viele persönliche Erlebnisse in der Musik verarbeitet.

HH: Kann es sein, dass eure aktuelle Single "My Heart, Your Hand", die auch auf Love Is Gone wiederzufinden ist, 2007 schon einmal veröffentlicht wurde?

Kristofer: Ja, das stimmt. Du bist ziemlich gut informiert! Der Song war schon auf unserem Demoalbum Mend Your Misery, von dem es nur knappe 1000 Kopien gab. Für Love Is Gone haben wir einige der Lieder des Demos, unter anderem auch "My Heart, Your Hand", noch einmal komplett neu aufgenommen. Aber es gibt natürlich auch neue Songs auf dem Album zu hören.

HH: Ich habe mir eure Wikipedia-Seite angesehen. Hast du gewusst, dass es eine Wikipedia-Seite über euch gibt?

Kristofer: Ehrlich?

HH: Ja, hier, ich hab sie ausgedruckt, wenn du sie mal sehen willst!

Kristofer: Cool, mal schauen, ob das alles stimmt, was da steht...

HH: Wie waren eigentlich die Reaktionen auf euer aktuelles Album Love Is Gone?

Kristofer: Viel besser, als ich es erwartet habe. Obwohl ich gar keine wirklichen Erwartungen hatte. Aber die guten Kritiken und auch die Art und Weise, wie wir hier aufgenommen werden, haben mich doch schon stark beeindruckt.

HH: Aber Star-Allüren hast du noch keine bekommen, oder?

Kristofer: Nein, nein. Ich glaube, dafür bin ich auch nicht der Typ. Ich bin mir bewusst, dass der Erfolg genauso schnell auch wieder vorbei sein kann. Und es ist auch nicht so, dass ich denke, dass wir es verdient haben, ab jetzt immer so behandelt zu werden.

HH: Sag mal, weißt du eigentlich, was in der Halle nebenan stattfindet?

Kristofer: Nee, keine Ahnung.

HH: Da ist heute eine Veranstaltung namens Paganfest mit Viking- und Black-Metal-Bands. Finntroll und Eluveitie werden heute Abend dort auftreten. Was hältst du von solcher Musik?

Kristofer: Ich muss zugeben, dass ich mich damit nur sehr schlecht auskenne. Ich hatte mit 12 bis 15 Jahren auch so eine Phase, in der ich Slayer, die alten Metallica-Sachen und Anthrax rauf und runter gehört habe, das hat sich allerdings inzwischen gelegt.

HH: Okay, jetzt erzähl mal, wie es so auf Tour mit Lacuna Coil ist.

Kristofer: Absolut spitze. Lacuna Coil sind die nettesten Menschen der Welt. Wir haben sie schon auf der US-Tour begleitet und danach haben sie uns tatsächlich gefragt, ob wir mit ihnen auch hier nach Europa kommen wollen.

HH: So, dann kann ich mich nur noch für deine Zeit bedanken und euch einen tollen Auftritt wünschen. Willst du noch etwas loswerden?

Kristofer: Grüße an alle, die unsere Musik mögen und auf unsere Konzerte kommen. Wir hoffen, dass wir den ein oder anderen von euch auf der Tour mit Him, auf Rock Am Ring oder dem Rock im Park-Festival wiedersehen werden.

Sebbes

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