Review
King Fear - Frostbite
Nach der selbstbetitelten EP reichen King Fear nun ihren ersten Langspieler Frostbite nach und separieren sich damit vom Club der notorischen Temposünder innerhalb ihrer Zunft. Natürlich wissen auch King Fear, wie man ordentlich Gas gibt - das haben sie auf der EP schon demonstriert - nun bevorzugt man aber doch das Spiel in etwas gedrosselter Geschwindigkeit und eskortiert seine unterkühlten Riffs dafür mit etwas Rock'n'Roll hier und ein wenig Death Metal dort. Das passt schließlich gut zum inhaltlichen Konzept von Frostbite, das sich mit der alpinen Bergwelt und dem menschlichen Drang, selbst den höchsten Gipfel zu bezwingen, befasst. So ein Berg hat es ja auch nicht sonderlich eilig. Der Boandlkramer ist dort oben allgegenwärtig und hat man einmal einen falschen Schritt getan, dann heißt es unweigerlich: Rock'n'Roll!
Musikalische Inspiration für diese Bergtour dürften King Fear vorzugsweise bei skandinavischen Kollegen wie Satyricon gefunden haben. Die Instrumentierung ist, ganz im Sinne des Black Metals, minimalistisch, aber eben doch effizient. Die Hamburger zeigen sowohl in langsameren, dafür aber umso bedrohlicher wirkenden Arrangements ("Death Zone", "Frostbite"), als auch in rasend schnellen ("Immortalized") und hymnischen Liedern ("Re-Conquering The Useless") ein gutes Händchen für unterhaltendes Songwriting. Die ganz großen Momente erlebt man auf Frostbite zwar nicht, dafür aber durchgehend gelungenen Black Metal. Die Spielzeit ist mit 33 Minuten nur etwas kurz geraten. Dafür machen die ansprechende Gestaltung von Cover und Booklet mit vielen Fotomotiven aus dem winterlichen Hochgebirge das Album auch optisch interessant.