Review
Der W. - III
Unglaublich, wie die Zeit vergeht. Was vor vier Jahren mit Schneller, Höher, Weidner seinen Anfang als eine Art "Projekt" gefunden hat, geht nun bereits in die dritte Runde. Was beim ersten Hördurchlauf bereits klar wird: Stephan Weidner hat seine Vergangenheit mit den Onkelz nun endgültig hinter sich gelassen, denn mit den Songs seines Debuts hat III nicht mehr viel gemein.
Die Songs auf III sind deutlich progressiver ausgefallen als noch auf dem Debut. Songs der Marke "Geschichtenhasser" sucht man hier vergeblich. Schon die beiden Einstiegssongs "Operation Transformation" und "Mordballaden" wirken einerseits etwas vertrackt, andererseits aber auch gerade aus. Gerade bei "Mordballaden" wird viel mit dem vertrackten Rhythmus gearbeitet, was dem Song eine ganz besondere Note verleiht. Richtig flott nach vorne geht es aber erst bei "Herz Voll Stolz", bei dem vor allem der Refrain sofort ins Ohr geht uns sich dort fest setzt. Mit Klon-Bands wird bei "Kampf Den Kopien" in bester Weidner-Manier abgerechnet, ehe es bei "Vergissmeindoch" ruhiger zugeht. Dass es jedoch noch eine Spur nachdenklicher zugehen kann, zeigt sich in "Kafkas Träume", ein Song zum Sich-treiben-lassen. Doch genug der Ruhe, mit "Judas" fährt man direkt im Anschluss wieder ein richtig fettes Brett auf, ebenso bei "Lektion In Wermut".
Wie eingangs schon erwähnt, spürt man, dass mit Stephan Weidner mit III ein weiterer Befreiungsschlag gelungen ist, denn so progressiv hat sich Der W bislang noch nicht präsentiert. Aber keine Angst, es ist trotzdem unverkennbar Der W.