Review

Also das ist jetzt ein bisschen schwierig. Den Underground muss man immer redlich loben, schon für seine reine Existenz. Und dann kommt er auch noch aus Freiburg, einen schönen Stadt im Badischen (und daher geradezu eine badensische Stadt zu nennen, das ist eines der elegantesten Adjektive überhaupt), in die es mich in zarten Jugendjahren für einige Ausflüge in die hochgeistige Welt der Wissenschaft verschlug. Und sie haben auch noch einen lustig-hintersinnigen Namen. Hm. Was soll ich da jetzt unternehmen, weil ich eigentlich nicht viel mit dem Alternative und grungigen Rock anfangen kann, den die Herren Arthur Schlichting (Gitarre, Gesang), Peter Strobel (Schlagzeug) und Daniel Matt (Gitarre) da keltern.

Da mischte sich in den Ursprungstagen der Band eine ordentliche Hardrock-Schlagseite (kein Wunder, agierte Meister Schlichting denn vormals bei den 80er-Hard-Rockern Firesign) mit Grunge-Elementen vom Schlage Alice In Chains, und nebenbei schaut auch immer wieder eine Prise Prog Rock mit heraus, die dem Waschzettel zufolge verstärkt hervorgekehrt wird. Dieses Material präsentiert man nun mit Schützenhilfe des Reamon-Bassisten Philipp Rauenbusch, der die Tracks in seinem Freiburger Tonstudio aufnahm. Das scheint vor allem Live zu gefallen, denn im März 2012 gelangten die Herrschaften im Baden-Württembergs größtem Bandcontest Play Live in die Endausscheidung, die im Dezember 2012 endet und sich in einem Slot auf dem Southside-Festival auszahlen kann.

Wer also Freude an Grunge und Prog hat, der kann sich das Material bestens zu Gemüte führen und sollte mit Nummern wie "Holosex" (cooler Name), "Bloodless" oder eben "Full Size Nothing" zufrieden sein. Alle anderen trinken ein Glas guten badischen Weines.

Holgi

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