Review
Farsot - Insects
Pöh! Die Scheibe hör ich mir jetzt seit geraumer Zeit immer mal wieder an, in der Hoffnung, mit ein bisschen Abstand zwischen den Listing-Sessions würde ich Zugang finden und mir vormachend, ich wäre der Genialität der Farsot, die ich von ihrem grandiosem Debüt IIII, und Live-Auftritten kenne, nicht gewachsen. Aber ich befürchte, ich muss die rosa Brille einfach ganz weit von mir ablegen und mir einfach eingestehen, das von der Genialität hier höchstens ansatzweise etwas zu finden ist. Insects ist nun keine schlechte Black-Metal-Scheibe, aber einfach nur eine von vielen.
Wie der Vorgänger auch ist Insects ein Konzeptalbum, das ein Thema behandelt, aber durch den Wechsel auf die englische Sprache verliert das Ganze - zumindest für mich - an Eindringlichkeit, was nicht daran liegt, das ich dem Englischen nicht mächtig wäre, sondern daran, das unterschiedliche Sprachen auch unterschiedliche Bewusstseinsebenen darstellen, und die eigenen Emotionen zumeist am Besten in der Muttersprache Ausdruck finden.
Musikalisch ist Insects deutlich progressiver und klarer als IIII, eventuell technisch sogar besser, aber, und vielleicht gerade deshalb, fehlt der Musik das Einzigartige, das gewisse Etwas, was Massenware von Glanzstücken unterscheidet, Glanzstücke, wie es das Debütalbum war.
Irgendwie schade, aber wir werden sehen, was die Zukunft für Farsot bringt und wie sich die Osnabrücker weiterentwickeln.
Tarnele
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