Review
Sahara Rain - Eternity
Auf ihrem zweiten Werk Eternity hat die Schweizer Rockband Sahara Rain erneut die Fäden selbst in die Hand genommen und das neue Material ohne Plattenfirma im Hintergrund aufgenommen. Bei einem für eine Eigenproduktion wohl geratenen Klang erwarten den Hörer elf melodische, weitgehend sanfte und vom Piano begleitete Rocknummern, deren Zielgruppe sich eines fortgeschrittenen Alters erfreuen dürfte.
So erinnern die Songs nicht selten an Bands wie Bonfire, Bad Habit oder die Szeneikonen von Bon Jovi, allerdings und leider weniger an deren kultige Schaffensphase in den Achtzigern, sondern vielmehr an deren kraftlosere Gegenwart. Songs wie der Opener "Heavy Times", das ohrwurmmäßige "Will I Ever Be", das energische "Shout It Out" und "Holy Warriors", das in seinem Aufbau Parallelen zu Survivors Rocky-Hits zeigt, wissen zwar ordentlich zu rocken, richtig heavy wird es auf dem Album allerdings nie. Dass die Stärke der Band in diesen flotteren Nummern liegt, beweisen gleich drei farblose Balladen auf Eternity, die als Klang gewordener Schmalzaufstrich zu sehr auf die Tränendrüse drücken.
Auch wenn das handwerkliche Können der Musiker und das stimmliche Talent von Sänger Ricci Domenico kaum Anlass zur Kritik liefern, so wünscht man sich für das nächste Album ein paar mehr Ecken und Kanten und ein bisschen mehr Spannung innerhalb der Songs. Eternity weiß über weite Strecken zu unterhalten, aber noch nicht zu fesseln.