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Lazarus A.D. - Black Rivers Flow

Lazarus A.D. - Black Rivers Flow
Stil: Thrash Metal, Groove Thrash
VÖ: 01. Februar 2011
Zeit: 41:48
Label: Metal Blade
Homepage: -

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Manchen Bands bleibt der berüchtigte "Große Wurf" oft aus unerfindlichen Gründen (bis dato?) versagt, obwohl ihre Mucke geradezu prädestiniert dazu erscheint, in der derzeitigen Musiklandschaft unübersehbare Spuren zu hinterlassen. Punkt. Die Frage nach dem "Warum" lässt sich nur unzufriedenstellend beantworten, da die richtige Zeit gegeben erscheint; es könnte der richtige Ort (zur Präsentation?) fehlen, an dem sich die richtigen Konnektive in Form von Mittlerpersonen zumindest in "mittelgroßem Rahmen" tummeln. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden (um einen Gemeinplatz zu bedienen) - auch im Falle der aus Wisconsin stammenden Neo-Thrasher Lazarus A.D. Gingen Dan Gapen (Git.), Alex Lackner (Git.), Jeff Paulick (Bass, Voc.) und Ryan Shutler (Drums) auf ihrem 2007er Debut The Onslaught noch relativ kompromisslos und gar rüde vor, so fanden sich aber bereits dort ganz hervorragende Stücke wie "Thou Shall Not Fear", "Forged In Blood" oder "Damnation For The Weak", in denen das Quartett rifftechnisch glasklar auf den Punkt gebrachte Highspeed-Attacken mit pumpenden Grooveparts versetzte, und so einen Stil weiterführte, den einst Pantera und Machine Head auf den Weg gebracht hatten. Auf ihrem neuen Album Black Rivers Flow wird diese einmal eingeschlagene Richtung zwar konsequent weiter verfolgt, allerdings um neue Facetten bereichert, vornehmlich mittels verstärktem Einsatz von cleanem Gesang, Harmonie-Soli und schnell zu memorierenden Mitgröl-Parts. Jedoch wirkt solches in keinem Moment aufgesetzt oder gar cheesy, sondern stimmig gebündelt in neun Kompositionen, in denen der nötige Aggressionslevel jederzeit vorhanden bleibt, aber umgesetzt wird in verschiedenen Stimmungslagen.
So wird im Opener "American Dreams" nicht wild drauf losgeknüppelt, sondern auf Variationen eines groovenden Mainriffs und abwechselnden Gesang (zwischen Gapen und Paulick) gesetzt, der sich an der Clean-Scream-Grenze entlang hangelt und an den richtigen Stellen von kurzen Gitarren-Soli-Einsprengseln ergänzt wird. Ähnlich "The Ultimate Sacrifice": punktgenaue Arbeit der Rhythmus-Fraktion, Pantera-lastige Riffs und ein Killerrefrain, der sofort ins Ohr geht, machen den Song genauso zum Anspieltipp, wie das anschließende insgesamt rasanter vorgetragene "The Strong Prevail", das von einem Solo initiiert wird, dessen Melodieführung sich zwischen derbe-aufrüttelnd und einleuchtend-harmonisch bewegt, was für viele Soli-Einlagen auf der Platte gilt und so einen besonderen Reiz ausmacht, der auf ausgeklügelte, durchdachte Komposition schließen lässt.
Akustisch-düster, dann schleppend-brachial beginnt dagegen der Titelsong, bevor er sich rund um ein ultra-schnell gespieltes Riff unterlegt mit einem Vinnie Paul-Beat entfaltet, das erneut in einen feinen, cleanen Chorus mündet; das Solo im Zwischenteil darf extra hervor gehoben werden. Mehr Rob Flynn und Co.-Querverweise gibt es darauf in "Casting Forward", das selbst vor kurzzeitigen Blastbeats nicht zurück schreckt, in seiner Gänze aber traditionell thrashig nach vorne marschiert. "Light A City (Up In Smoke)" ließe sich von der Machart und den darin enthaltenen Melodien mit "All Against All" von The Haunted vergleichen, wobei gerade diese Referenz der Mucke von Lazarus A.D. am nächsten kommt. Grandiose Nummer! "Through Your Eyes" poltert dagegen anfangs eher sodomisch daher, bevor in Bridge und Refrain Highspeed-Drumming angesagt ist; der Song fällt jedoch als einziger im Vergleich zu den anderen Stücken ein wenig ab. Denn die beiden Schluss-Tracks "Beneath The Waves Of Hatred" (tendiert leicht in eine Metalcore-Richtung wie sie von Every Time I Die gespielt wird) und "Eternal Vengeance" (ruhiger Beginn mit zweistimmigem Clean-Gesang, dann wieder diese unwiderstehliche rhythmisch-schneidend genaue Riff-Führung, diesmal um wilde Soli und einen überraschenden Tempo-Wechsel im Mittelteil ergänzt) vereinigen noch mal alles, was die Band ausmacht.
Der eine oder andere wird, wie es ja zur Zeit Mode geworden ist, am zu "unterkühlten" Sound herum nörgeln; zur Musik von Lazarus A.D. passt aber solch eine klare, völlig schnörkellose Produktion wie die Faust aufs Auge. Lediglich das Cover, das nur das Bandlogo zeigt (und eben "Through Your Eyes") bleiben dem Rezensenten ein Dorn in demselben. Ansonsten ist das eine starke Platte, die alle Aufmerksamkeit verdient hat.

Fuxx

5 von 6 Punkten

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