Review
Brocken Moon - Hoffnungslos
Drei Jahre nach Das Märchen Vom Schnee holen Brocken Moon nun zum dritten Schlag aus. Der Titel dieses Machwerks lässt bereits erahnen, dass wir es hier nicht mit Friede, Freude und Eierkuchen zu tun haben. Brocken Moon knüpfen da an, wo vor drei Jahren Das Märchen Vom Schnee aufgehört hat.
Depressive Black Metal, räudig und undergroundig produziert, so schallt einem der Titelsong und Opener entgegen. Melancholisch, depressiv, manisch, eben hoffnungslos und eine Spur verrückt, so kann man den Sound umschreiben. Ruhige, ja fast schon andächtige Momente werden schier zerrissen, bevor ihnen wieder das Feld überlassen wird. Auch wenn das Tempo der Scheibe grundsätzlich eher im mittleren bis unteren Tempobereich angesiedelt ist, so scheut sich das Trio auch nicht davor, mal ordentlich Gas zu geben wie z.B. bei "Kälte". Dagegen kommt "T12 Ritual" gänzlich ohne Gitarren aus, ein düster-atmosphärisches Stück mit leichten (bewussten) Dissonanzen. Brocken Moon sind auf Hoffnungslos keine Freunde großer bzw. vieler Worte. Und die vorhandenen Textpassagen werden im schwarzmetallischen Kreischgesang vorgetragen. Wenn man bedenkt, dass die meisten Songs die fünf-Minuten-Grenze leicht überspringen, kommen die Songs mit erstaunlich wenig Text aus. Reduce to the Max sozusagen. Im direkten Vergleich zum Vorgängeralbum sagt mir Das Märchen Vom Schnee allerdings etwas mehr zu.
Hoffnungslos ist kein Album für den Frühling, also sollte man es sich noch in der kalten Jahreszeit zu Gemüte führen, ehe die Tage zu lang werden.