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Konzert-Bericht

Neaera, Deadlock & Maintain

Backstage, München 23.10.2007

Dienstag Abend in München, was macht man an so einem Tag? Klar, man sucht sich das Konzert seines Vertrauens und geht hin, scheiß auf den Arbeitstag danach! Allerdings war die Auswahl an diesem Tag gar nicht leicht, immerhin gab's mit Graveworm im Orangehouse noch ein sehr interessantes Event neben dem Auftritt von Neaera im Backstage. Aber da die aktuelle Scheibe der Münsteraner einer meiner diesjährigen Favoriten ist, war die Entscheidung schnell getroffen; ab ins Backstage. Stellte sich aber die Frage, ob an einem Dienstag die Bude voll werden würde, wenn's zusätzliche Konkurrenz gibt und zwei Tage später mit Amon Amarth und Dimmu noch einen Gig gibt, der eine ähnliche Zielgruppe anspricht. Auch die Band war sich da vorher gar nicht sicher, aber, um es kurz zu machen, die Bude war rappelvoll! Und sie hat sich nicht etwa langsam gefüllt, nein, von Anfang an war klar, dass der Club bis an seine Kapazitätsgrenzen ausgelastet sein würde.
Beste Voraussetzungen also für einen gelungenen, wenn auch schweißtreibenden Abend.
Entgegen alter Backstage-Traditionen begann die ganze Chose auch pünktlich, wenn das mal nicht zur Gewohnheit wird...
Im Gegensatz zu den übrigen Tour-Gigs gab's heute keinen Local Support (warum auch immer), weswegen die Niedersachsen von Maintain heute den Opener gaben. Und Probleme, die richtige Stimmung zu erzeugen, hatten sie zu keinem Zeitpunkt. Gut, das Publikum machte es ihnen auch sehr leicht, motiviert bis in die Haarspitzen, wie die ganze Meute an diesem Abend war. Aber auch der Auftritt der fünf Hamburger (nein, damit ist nix zu essen gemeint) war allererste Sahne, die Jungs hätten auch ein schwierigeres Publikum zum Toben gebracht. Der hardcorelastige Metalcore der Band kam bestens bei der Menge an, sofort bildeten sich Pits und auch die Mattenschwinger konnten sich austoben. Fein, ganz fein! Bei diesem Auftritt wurde auch klar, dass dem geneigten Besucher danach mit Sicherheit die Ohren pfeifen würden, der Sound war schon sehr deftig. Noch nicht über der Schmerzgrenze (zumindest nicht über meiner), aber ziemlich oberes Limit. Nun, mir war's recht, wenn auch meine Begleiterin wohl demnächst Gehörschutz erwerben wird, um solchen Situationen gelassener entgegen sehen zu können. Nach geschätzten 40 Minuten ging der Auftritt von Maintain dann zu Ende und hinterließ ein zufriedenes und verschwitztes Publikum, dass schon der zweiten Band des Abends entgegen fieberte.

Band nummero zwo des Abends war Deadlock aus der Oberpfalz, also quasi der erweiterte Local Support, die nach einer erfreulich kurzen Umbaupause die Bühne enterten. Ihre Mischung aus melodischem Death Metal und ruhigeren Gothicpassagen wurde von den Anwesenden freudig angenommen, wenn auch keine Steigerung im Vergleich zum Opener zu verzeichnen war. Ich persönlich fand's unterhaltsam und nett anzuhören, aber das Energielevel von Maintain konnte nur bedingt gehalten werden. Immerhin reichte es trotzdem locker aus, die Massen zu erfreuen und in Bewegung zu halten. Vielleicht wäre es noch besser geworden, wenn Sängerin Sabine nicht ganz so schüchtern gewirkt hätte, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Dafür waren die Instrumentalkünste der Band durchweg auf hohem Niveau angesiedelt und der Sound knallte auch wieder amtlich. Eine wirkliche Ruhepause war also auch keinem gegönnt, das war schon in Ordnung. Die knappe dreiviertel Stunde war flott vorüber und der Auftritt des Headliners bahnte sich an.

Und wenn die Stimmung bei den beiden Vorbands schon sehr gut war, ging hier endgültig die Post ab! Zu den Klängen von "Spearheading The Spawn" ging ab Sekunde Eins die Luzie ab. Man spürte deutlich, dass das neue, etwas Death-lastigere Material genauso gut angenommen wird wie die älteren Sachen, die Entwicklung hat der Band nicht geschadet und auch keine Fans vergrault, sondern welche dazugewonnen. Live-tauglich ist das komplette Material ebenso, da kann nichts schief gehen an einem solchen Abend. Sofort bildete sich ein riesiger Moshpit, der sich bis zu einem Drittel des gesamten Clubs ausdehnte. Frontmann Benny ist einfach ein begnadeter Bühnenmensch, das habe ich schon im Vorprogramm von Kataklysm erleben dürfen und auch hier und heute ging der Junge ab wie ein 70er Rettich. Vom Sänger dermaßen mitgerissen kannte die Menge dann auch kein Halten mehr, riesige Circle Pits wechselten sich mit einer Wall Of Death ab. Der Saal war am Kochen, und das den gesamten Auftritt hindurch. Da hat niemanden interessiert, ob er morgen in der Arbeit oder Schule einen etwas ausgepowerten Eindruck machen würde, hier gaben sowohl Band als auch Publikum alles. Auch ein kleineres technisches Problem, welches mit einem kleinen Drumsolo überbrückt wurde, konnte die Energie im Raum nicht schmälern, Neaera ist einfach eine wahnsinnig starke Liveband. Nach einer letzten Zugabe war's dann nach gut einer Stunde aber auch zu Ende, mehr wäre wohl auch beim Publikum nicht drin gewesen, von der verschwitzten Band ganz zu schweigen.

Somit ging ein geiles Konzert zu Ende, für 14 Euronen kann man deutlich schlechter unterhalten werden. Wenn also Neaera mal wieder im Lande sind, sollte jeder, der auch nur ein bisschen auf diese Art Mucke steht, den Tag des Gigs rot im Kalender anstreichen, das sind Pflichttermine!

Setlist Mantain:
Intro
In Twilight's Embrace
Arsonists
The Alliance That I Swore
Davidian (Übergang)
Too Many Fuckwits... Too Few Bullets
Lord's Prayer
The Deepest Sleep
Soundtrack To Our Ending
This Dying Earth

Setlist Deadlock:
Intro
Dark Cell
We Shall All Bleed
Code Of Honor
Crown Of Creation
Awakened By Sirens
Bloodpact
As Words To Bullets
End Begins

Setlist Neaera:
Spearheading The Spawn
Let The Tempest Come
Where Submission Reigns
Armamentarium
Desecrators
From Grief... To Oblivion
The World Devourers
Paradigm Lost
Harbinger / The Orphaning
Walls Instead Of Bridges
Scars Of Grey
Synergy
Defintion Of Love

Hannes

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