Review
Downspirit - Point Of Origin
Downspirit sind das neue Baby von Symphorce-/Ex-Freedom Call-Klampfer Cede Dupont und bestehen seit letztem Jahr. Wer jetzt aber erwartet, hier ebenfalls eine Power Metal-Band vorzufinden, irrt gewaltig, denn Meister Dupont geht bei Downspirit um einiges erdiger zur Sache als bei den erwähnten Combos. Blues Metal soll das sein, was einem auf Point Of Origin geboten wird, nur funktioniert die Fusion derart verschiedener Stile denn überhaupt?
Nun, zu überwiegenden Teil schon, denn die Scheibe hat einige wirklich gelungene Songs zu bieten, die das Beste aus beiden Musikwelten sehr fein miteinander verbinden. Das stampfende Quasi-Titelstück beispielsweise kann eine drückende, unheilvolle Stimmung erzeugen und bleibt trotzdem immer dem Blues verhaftet. Auch "The End" macht mit seiner deutlich an die Dezperadoz erinnernden Grundtendenz alles richtig. Allerdings ist das leider nicht über die gesamte Albenlänge gelungen, meist gibt es dann doch ein paar Stellen, die einem die ungetrübte Freude ein wenig vermiesen. Pumpende Kracher wie "Make My Day" oder "Life's A Bitch" lassen dem Hörer zumindest anfangs das Testosteron ins whisky-veredelte Blut schießen, nur um beim Refrain butterweich und schmusig das Sensibelchen raushängen zu lassen.
Dass bei derart gestandenen Musikern technisch alles im Lot ist, versteht sich von selbst. Die Herren verstehen, mit ihren Arbeitsgeräten umzugehen, der Gesang klingt mit Ausnahme einiger arg braver Passagen schmutzig genug für diese Art Musik, die Produktion betont den verschwitzen und rauchigen Charakter der Mucke und der Umfang ist auch angemessen. Das Coverbildchen allerdings ist eine total billig wirkende Katastrophe, aber das Ding kann man ja verschämt in einer Schublade verschwinden lassen, dem Musikgenuss tut das nur marginal Abbruch.
Nicht alles auf Point Of Origin ist völlig überzeugend, aber die Ansätze sind da und originell ist das Ding noch dazu. Wenn die etwas käsigen Mainstream-Anbiederungen noch verschwinden, könnte da was richtig Gutes draus werden.
Hannes
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