Review
Enslavement Of Beauty - Megalomania
Ich glaub das kann ich kurz machen. Diese Jungs aus Norwegen spielen melodisch-symphonischen Black Metal mit viel gothic-mäßigem Keyboardgewabere im Hintergrund, durchaus gefälligen, melodischen Songstrukturen und dem üblichen, austauschbaren Kreischgesang. Die Songs gehen gut ins Ohr, die gekonnte Gitarrenarbeit ist sehr melodisch und die obligatorische Gastsängerin ist auch bei einigen Songs am Start.
Vom Tempo her bewegen sich die Stücke überwiegend im Midtempobereich, die Produktion ist auch recht angemessen - Fans von Bands wie Dimmu Borgir oder Eternal Tears of Sorrow oder den alten Theatre of Tragedy dürften ausreichend bedient werden. Auf böse Blastbeats wird verzichtet, man ist ja von der romantisch-mystischen Sorte. Aber is' ja okay, muß ja auch nicht sein, das Songwriting stimmt überwiegend, die Knaben spielen allen auch schon seit '95 zusammen. Alles im Lot also im Land der tausend Fjorde?
Nun ja, wäre diese Scheibe vor etwa 6 - 7 Jahren erschienen wär diese Scheibe was richtig besonderes, aber heutzutage, in einer Zeit, in der vor allem in Skandinavien aus fast jeder Blockhütte dieser Sound frönen, ist "Megalomania" nicht wirklich als ein Quantensprung an Originalität zu bezeichnen. Keine Frage, die Scheibe ist durchaus ansprechend (auch wenn die süßlichen Melodien im Laufe der Zeit an Reiz verlieren...), aber auch etwas identitätslos, die Mucke austauschbar.
Hoppla, einen Song hätt ich aber fast noch vergessen, der ist mit Sicherheit das Album-Highlight und zwar ein stück mit dem lustigen Titel "C17-H19-NO3-H20".
Trotz guter Ansätze und zweifellos vorhandenem musikalischem Können leider nur gehobenes Mittelmaß!
Chris
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