Review

Es scheint sich was zu tun im Osten Europas, speziell in der Slowakei. Wie sonst ist es zu erklären, dass mir innerhalb kürzester Zeit gleich der zweite (nach Morgain) hochwertige Silberling zuflattert?

Auch hier haben wir es nicht mit Neulingen zu tun. Gegründet 1995, kann die Band bereits auf fünf Veröffentlichungen zurückblicken, zählt man den aktuellen Longplayer gleich mal mit. Wie ihre Landsleute von Morgain spielen Galadriel auch sehr Dark Metal beeinflusste Mucke. Wobei hier weniger Folk in den Sound einfließt als bei der eben genannten Band. Vielmehr liebäugelt man mit der Gothic Szene, hat man doch keine Angst, auch leichte ("Under The Wings Of The Fallen One") oder gar massive ("Sex In The Underworld") EBM Einflüsse in den Sound zu integrieren. Steht der Band aber gut zu Gesicht. Teils erinnern mich die Vocals schon ein wenig an die Griechen Rotting Christ ("Imaginary Sins" oder "Bleeding HeartÂ’s Poetry"), aber wen störtÂ’s, wenn das Gesamtbild darunter nicht leidet??? Eben, keinen! Zudem hat man sehr viel Wert auf die Vocals gelegt, was sich natürlich in einer langen Liste der Gastsänger und –sängerinnen niederschlägt. Aber gerade diese Abwechslung zwischen männlichen und weiblichen cleanen Vocals, Gekeiffe und opernhaften Gesangslinien sind äußerst reizvoll und lassen zu keiner Zeit Langeweile aufkommen. Zudem sind hier keine Anfänger am Werk, die einfach mal drauflos trällern, sondern Ahnung vom Fach haben. (Lydia LacovaÂ’s Gesangslinien erinnern ein ums andere Mal an Tarja).
Trotz der vielen Vergleiche kommt das Ganze aber doch eigenständig aus den Boxen. Macht Appetit auf mehr!

Ray

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