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Red Hot Chilli Pipers - Bagrock To The Masses

Red Hot Chilli Pipers - Bagrock To The Masses
Stil: Bagpipe Rock
VÖ: 12. November 2007
Zeit: 63:05
Label: Rel Records
Homepage: www.redhotchillipipers.co.uk

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Ja, ich geb's ja zu, ich bin auch reingefallen. Aha, ein Live-Album der Chaoskombo aus L.A., dachte ich, das nimmst du dir mal vor. Ein Blick aufs Cover, einige Wüteriche in Schottenrock und Dudelsack - na ja, die Kollegen sind ja durchaus für Späße bekannt, aber Moment mal... "We Will Rock You"? "Eye Of The Tiger"? ...ahhhhsooo...

Also, volle Punktzahl für den Namen, da muss man erst mal drauf kommen. Gar nicht die hinlänglich bekannten Alternative Rocker aus Kalofornaiä, sondern vielmehr eine fröhliche Ansammlung von Dudelsackspielern aus Schottland verbirgt sich hinter der feschen Aufmachung. Die Grundidee an sich ist nicht neu: man nehme ein paar Rock-Standards und verfremde diese auf andersgearteten Instrumenten. Wohl am eindruckvollsten vorexerziert von Apocalyptica, die eines Tages aus dem finnischen Wald hüpften und auf dem Cello diverse Metallica-Reißer überzeugend darbrachten. Hier machen sich nun also die Macs dieser Welt mit ihrem Landesinstrument über Nummern wie die oben genannten, aber auch "Smoke On The Water", "Thunderstruck" und andere her.

Die Idee war gut genug, um den Jungs diverse Konzerte, so etwa schon 2004 als Support von The Darkness, zu bescheren. Der große Sprung kam dann 2007, als man die BBC1-Talentshow When Will I Be Famous im Handstreich mit einem Medley aus "We Will Rock You", "Eye Of The Tiger" und "The Clumsy Lover" für sich entschied. Ab dann war die wilde Horde - bestehend aus Stuart Cassells, Willie Armstrong, Kevin MacDonald (na also), Malcolm McEwan, Steven Graham, Steven Blakc, Gregor James und Chris Russell - ein gern gesehener Gast auf diversen Festivlas und Events. Mit dem (auch einfallsreich auf Depeche Mode anspielenden) schon einige Zeit vorliegenden Debut Bagrock To The Masses stellen die Herren eindrucksvoll unter Beweis, dass der Tutelsack nicht nur zu Militärmärschen und Mittelaltergerödel passt: teilweise unterstützt und Gitarrensound und Gastsänger, bieten sie neben den schon genannten Nummern auch feine Interpretationen von "You're The Voice" (im Original von Eagles-Sänger John Farnham), dem alten Partyheuler "Rockin' All Over The World" und dem Beatles-Klassiker "Hey Jude". Die wirklich gute Version von "Thunderstruck" kommt leider viel zu kurz (dargeboten wird, natürlich per Pipes, nur das Gitarrengeknödel vom Anfang des Songs), aber dennoch gilt: hier wird der Dudelsack verrockt, und der Rock wird verdudelsackt (auch ein Wort, das jeder im Leben einmal gesagt haben sollte).

Am spannendsten sind aber dann doch eben nicht die Standards, sondern eher abseitiges wie "Celtic Bolero" , der "Jazz Badger" oder das spacige Hendrix-Stück "Voodoo Child". Auch Traditionals wie "The Dark Island" oder "Flower Of Scotland", mehr oder weniger die inoffizielle Hymne Schottlands, dürfen natürlich nicht fehlen. Immer und überall überflüssig dagegen ist Coldplay, auch in Sackversion. Als "A Wee Bonus Track" gibt es dann noch das als Handy-Klingel-Ton (!) eingespielte "Auld Lang Syne", bei dem sich an Silvester regelmäßig alle englischsprachigen Menschen der Welt heulend um den Hals fallen, obwohl die Bedeutung des Textes für immer ein Geheimnis bleibt (außer für Harry im Film Harry und Sally, der auch dafür eine Erklärung parat hat).

Im April 2010 sind die Pipers auch bei uns live zu sehen - da gilt es schon einmal, den Kilt zu bügeln...

Holgi

6 von 6 Punkten

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