Review
Agoraphobic Nosebleed - Agorapocalypse
VÖ: 20. März 2009
Zeit: 28:39
Label: Relapse Records
Homepage: www.agoraphobicnosebleed.com
Die seit über zehn Jahren aktiven Amis und Digi-Grind-Pioniere Agoraphobic Nosebleed sind wieder unterwegs. Das lose Line Up, bei dem Sänger J. Randall die einzige Konstante ist, setzt sich zurzeit aus Scott Hull (Bass), Richard Johnson (Vocals) und Sängerin Kat (Salome) zusammen. Unglaublich, dass so wenige Menschen soviel Krach machen können.
Nach unzähligen Split-Beiträgen, dem begeistert aufgenommenen Frozen Corpse Stuffed With Dope und der 100-Track-Dreifach-Mini-CD Altered States Of America steht nun der bis dato gewaltigste Paukenschlag ins Haus.
Mit nur 28 Minuten Laufzeit ist Agorapocalypse ein regelrechtes Destillat, ein Energieriegel mit der Essenz von Grindcore, Hardcore, Death und Thrash Metal. Alles Wesentliche dieser Genres wird in Sekundenschnelle auf den Punkt gebracht und ist ebenso schnell auch wieder vorbei. Die Songs gehen wie eine akustische Stampede fast nahtlos ineinander über und lassen keine einzige Verschnaufpause zu. Der Titeltrack dauert weniger als zwei Minuten, eine hochexplosive Hardcore-Mischung. Bedrohlich langsam und sehr heavy geht es in "Dick To Mouth Resuscitation" und "Moral Distortion" zur Sache. Plötzlich quietschendes Riffing in Deicide-Tempo und das Gekeife von Kat, dann abrupt Mathcore. Die Liste ließe sich noch lange weiterführten, denn ANb, so die offizielle Abkürzung des Bandnamens, wechseln Stil- und Tempo in Überschallgeschwindigkeit und agieren dabei, Drumcomputer zum Trotz, spielerisch auf einem enorm hohen Niveau. Zu keiner Sekunde klingt Agorapocalypse flach, monoton oder gar langweilig, wie es oft bei Musik, die vor allem extrem sein will, der Fall ist. Vielmehr präsentiert sich dem Hörer ein brutaler Ideenreigen, wie er auch das sehr ansprechend gestaltete Cover des Albums ziert.
Wieder einmal hat die Band Extreme ausgelotet und dabei erstklassige Bomben wie "Hung From The Rising Sun" oder "Trauma Queen" gebastelt. Wer diese Raserei in voller Länge ertragen kann, wird so schnell von nichts mehr umgehauen und wer diese Art von Musik mag, wird ohne sein neues Grundnahrungsmittel Agorapocalypse in Zukunft nicht mehr ruhig schlafen können.
Fab