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Konzert-Bericht

Illdisposed, Epitome & Zonaria

Backstage, München 12.11.2014

Pünktlich zur Tagesschau entern Zonaria die Bühne des Clubs im Backstage - wenn auch die Zuschauerquote deutlich schlechter als beim Fernsehpendant ist. Das Münchner Publikum drückt sich noch lieber in der sicheren Nähe zu Bar und Merchandisestand herum als sich ins Niemandsland vor der Bühne zu begeben und - so viel schon vorab - das wird im Laufe des Gigs nur zähflüssig besser. Aber davon lassen sich die vier Herren auf der Bühne den Spaß nicht nehmen und eröffnen ihr Set mit den beiden Opener-Tracks "Arrival Of The Red Sun" und "Silent Holocaust" des jüngsten Albums Arrival Of The Red Sun. Stilistisch wird mit diesen beiden Songs gleich die Marschrichtung der nächsten 45 Minuten abgesteckt: Samael und Hypocrisy geben sich die Türklinke in die Hand. Melodien, Riffs, Gesang, in allen Bereichen gleiten die Schweden so dicht an den beiden großen Namen vorbei, dass man sich um die Eigenständigkeit ernsthaft Sorgen machen muss. Auf der anderen Seite: die Band hat und macht richtig Spaß. So kommt langsam Bewegung in die träge Masse und es gibt deutlich mehr als nur Höflichkeitsapplaus. Wenn das Publikum dann immer noch nicht zur Band kommt, dann kommt der Bassist eben zum Publikum. Zur Belohnung gibt's Bier und so langsam setzt ein dezenter Schub Richtung Bühne ein. Betonung liegt auf dezent aber Zonaria meistern das sehr professionell und spielen eine gute Mischung aus allen drei Alben. Das Ganze mit dem absolut bestem Sound des Abends. Unterm Strich ein sehr sauberer Gig. Zonaria täten sehr gut daran die vorhandenen eigenen Idee stärker in den Vordergrund zu stellen und sich aus den Schatten der großen Vorbilder zu lösen. Das Potential haben sie ganz sicher.

Nach einer mittleren Umbaupause wird das Publikum endlich von der Pausenmusik erlöst und Epitome aus Paderborn beginnen ihr Set. Das war es dann mit dem guten Sound. Es kracht, es rummst und wummert und alles was an Feinheiten sicher da ist, geht im Bassbrei unter. Ärgerlich. Wobei solche akustischen Kinkerlitzchen den anwesenden Fans offenbar herzlich am Hintern vorbei schweben, denn vor der Bühne ist nun deutlich mehr Bewegung. Die Stimmung ist gut und Sänger David unterhält sich in den Spielpausen prächtig mit dem Publikum. Abseits der Pausen gibt es deftigen Metalcore auf die Ohren. Das Genre ist schon recht dicht besiedelt und als Band hier heraus zu ragen, ist sicher kein Leichtes. Mit diesem Problem kämpfen auch Epitome, der miese Sound hilft da nicht wirklich. Gemessen an der Stimmung im Club scheinen sie aber auf dem richtigen Weg zu sein.
(Gast)

Nachdem die Stimmung durch Epitome auf ein gutes Niveau gebracht ist, müssen Illdisposed eigentlich nur noch die Früchte ernten. Die Dänen sind wie so oft recht guter Laune, auch wenn mir Sänger Bo etwas reservierter vorkommt als man es von anderen Veranstaltungen vielleicht gewohnt ist. Aber für den einen oder anderen lockeren Spruch ("Die Kleine am Merchstand ist noch zu haben") ist der imposante Fronter immer gut. Der Sound zu Beginn des Sets ist etwas dürftig, bessert sich aber im Laufe der kommenden knapp eineinhalb Stunden. Das ist auch gut so, denn so greift der extrem eingängige und groovebetonte Death Metal des Quintetts umso mehr. Haare schütteln ist angesagt, denn diesen Nackenzwirblern kann man sich nur sehr schwer entziehen. "Dark" und "Submit" vom 1-800 Vindication Album hauen mächtig ins Gemächt, "Weak Is Your God" legt noch einen oben drauf und mit "I Am What I Am" und "The Way We Choose " reiht sich neues fantastisches Material nahtlos in das Set ein. Mit "Psychic Cyclus" wird auch älteres Material aufgefahren bevor die Jungs nach gut einer Stunde die Bühne verlassen, um unter Jubel und Zugabeforderungen für ein weiteres Lied auf die Bühne zurück zu kehren. Schade, dass es nur noch für einen weiteren Track ("Now We Are History") reicht, so wurden nämlich meine "Purity Of Sadness"-Forderungen nicht erhört. Aber das schmälert den Spaß an der Sache nicht im Geringsten, Illdisposed sind immer einen Besuch wert. Hoffentlich lassen sich beim nächsten Mal etwas mehr Headbanger vor der Bühne sehen.
(Lord Obirah)

Gast & Lord Obirah

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