Review

Deine räudigen Eltern sind Geschwister - so heißt es oft in den "etwas anderen" Patchworkfamilien. Komplizierte Stammbäume gibt es auch im Bereich der Musik, siehe Closer. Deren räudiges Debüt A Darker Kind Of Salvation ist nämlich sein eigener Nachfolger. Die schwedische Band hatte bereits unter dem Bandnamen Withered ein Album aufgenommen, das aus unbekannten Gründen und trotz Plattendeal nie veröffentlicht wurde. Davon ließen sich die fünf jungen Individuen (über deren Geschlecht sich die Quellen ausschweigen) nicht aufhalten, benannten sich '05 in Closer um und spielten das Demo Nothing Is Everything ein. Dessen Rerelease ist inzwischen übrigens in Planung.

Closer definieren ihre Musik als Modern Swedish Metal, was wie die Faust aufs Auge passt. Die Vocals sind im stetigen Wechsel zwischen aggressivem metalcorigem Gebrüll und ebensolchen melodischen Parts. Die Songs sind sehr eingängig strukturiert und bieten wenig Überraschung, kommen zugleich aber sofort auf den Punkt. Gut oder schlecht - entscheidet selbst. Fest steht, dass der melodische Thrash-/Death-Mix der Schweden ordentlich knallt und häufig an Soilwork oder In Flames erinnert. Anspieltipps sind z.B. der Titeltrack, "Open your Eyes" oder "Places Of Pain". Letztendlich bleiben richtige Höhepunkte aus, das Album hält die Stimmung konstant in der gehobenen Mittelklasse. Die Produktion ist sauber und recht druckvoll, aber auch etwas glatt. Die Gitarren könnten noch mehr krachen.

Nicht wirklich essentiell also, aber auch nicht wirklich mein Lieblingsstil. Besonders der Gesang ist meine Sache nicht. Fans erhalten allerdings ein passables bis gutes Album und können auf meine Wertung ruhig einen Punkt aufschlagen.

Fab

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