Review

Jazz, Funk, Techno, Volksmusik, Klassik, dazu ein paar Spritzer Metal- bzw. Rock-Musik garniert mit einer Sängerin, die zwar singen kann, aber deren Stimme Glas zum Bersten bringt. Das sind Unexpect aus Kanada. Unerwartet ist das, was In A Flesh Aquarium bietet. Gewöhnungsbedürftig ebenfalls. Als extravagant, exzentrisch und unkonventionell könnte man dieses Gebräu bezeichnen... im gleichen Maße könnte man aber sagen, unzusammenhängend, zerhackstückt oder unkoordiniert. Es vergeht hier keine Sekunde, in der nicht mindestens ein Stilwechsel vollführt wird, in der nicht mindestens fünf neue Riffs oder "Melodiegebilde" welcher Stilart auch immer fabriziert werden, in der sich mein Verwirrungsgrad immer weiter steigert.

Was soll das sein? Was wollen mir Unexpect sagen? Was wollen Unexpect bezwecken? Ich weiß es nicht, ich kann nullkommanull Zugang zu In A Flesh Aquarium finden. Mir eröffnet sich keine einzige Melodie, kein Riff bleibt nachhaltig hängen, hier gibt es nichts, was mich auch nur ansatzweise berührt. Mit jeder Note, die gespielt wird, streuben sich mir die Nackenhaare mehr, mit jedem gewechseltem Takt schalten meine Lauschlöffel mehr auf Durchzug, mit jeder Silbe, die gesungen wird, rebelliert mein rudimentär vorhandenes Gehirn, pocht gegen meine Schläfen und droht mir, bei nicht-entfernen dieses Klangdingens aus dem CD-Schacht aus den Ohren zu kriechen und mich mit meinen eigenen Synapsen zu erwürgen, sofern die nach Zufuhr dieses Etwas überhaupt noch genügend Halt untereinander haben.
Und ich dachte, mit And Harmony Dies hab ich den Tiefpunkt für 2007 glücklicherweise hinter mich gebracht, aber Unexpect zeigen, dass es immer noch schlechter geht... Bloß weg damit und nie mehr abgespielt!

Lord Obirah

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