Review
Mystic Prophecy - Metal Division
VÖ: 10. Januar 2020
Zeit: 43:24
Label: ROAR! Rock Of Angels Records
Homepage: www.mysticprophecy.net
Nein, der Erfolg ist den Recken von Mystic Prophecy nicht gerade in den Schoß gefallen. Obwohl die Band aus Bad Grönenbach von Beginn an qualitativ hochwertige Alben abgeliefert hat, galten sie lange Zeit eher als Geheimtipp. Spätestens mit der brachialen Abrissbirne Killhammer aus dem Jahr 2013, welches von der Szene begeistert aufgenommen wurde, konnten sich Mystic Prophecy in der ersten Liga teutonischen Schwermetalls einen Platz sichern. Der Nachfolger War Brigade hatte es da schon schwer, den Anschluss zu finden und dass das reine Coveralbum Monuments Uncovered auf geteilte Meinung stößt, war zu erwarten. Doch nun sind Mystic Prophecy zurück - mit neuem Album und neuem Label.
"Here we are, back again" stellt Bandchef R.D. Liapakis im ersten Vers des eröffnenden Titeltracks "Metal Division" klar und es braucht nicht lange um zu erfassen, dass es sich dabei um eine Kampfansage handelt. Dieser Track bringt nämlich so ziemlich alles mit, was man sich von einem Gassenhauer erwartet: ein stampfender Rhythmus, tolle Melodien, ein gewaltiger Refrain, der klingt als wären Sabaton Eier gewachsen und schließlich das Klischee, über die Sache selbst - nämlich den Heavy Metal - zu singen. Deutlich schneller und mindestens ebenso catchy schafft es auch die zweite Nummer "Eye To Eye" ins Langzeitgedächtnis, ehe das Alexander dem Großen gewidmete "Hail To The King" in gedrosselter Taktung mit fast schon handzahmen Melodien überrascht. Unkenrufer mögen hier ein Abdriften in den Mainstream prophezeien, aber keine Angst! Denn mit "Curse Of The Slayer", dem zunächst balladesk eröffnenden "Die With The Hammer" und dem finalen "Victory Is Mine" haben Mystic Prophecy wieder drei 'Killhämmer' am Start, in denen die Instrumentalfraktion mit ordentlichem Tempo und thrashigen Riffs so richtig auf die Kacke haut, während Herr Liapakis mit Dreck und Groll in seiner Stimme nicht davor zurückschreckt, Gevatter Death Metal einen Gruß zu entrichten. Dazwischen lassen "Here Comes The Winter", eine atmosphärische Hymne mit einem eindringlichen Riff, einem Ohrwurm-Refrain und balladesken Einschüben, und der (leider textlich arg flach geratene) Midtempo-Stampfer "Dracula" aufhorchen.
Man merkt es schon: Metal Division setzt auf Abwechslung und schafft am Ende den Spagat zwischen metallischer Härte und eingängigen Melodien scheinbar mühelos. Da kann man nur gratulieren. Denn mit ihrem elften Studioalbum bringen Mystic Prohecy ein kompaktes und durchdachtes Werk an den Start, welches vom ersten bis zum letzten Track fesselt und die Band in absoluter Topform präsentiert.