Review
Verthebral - Abysmal Decay
VÖ: 27. Dezember 2019
Zeit: 41:25
Label: Transcending Obscurity Records
Homepage: www.facebook.com/VerthebralOfficial
Die Band Verthebral ist lautstarker Beweis für eine vitale Death-Metal-Szene im südamerikanischen Raum. Die vier Recken aus Paraguay haben sich auf ihrem zweiten Langeisen Abysmal Decay erneut einer brutalen Spielart des Genres verschrieben, wie man sie von den brasilianischen Krachmaten Krisiun kennen mag. Trotz aller Vehemenz bleibt ein Mindestmaß an Eingängigkeit und Melodie jedoch nicht auf der Strecke. So findet sich in den messerscharfen und boshaften Riffs immer wieder rudimentärer Thrash Metal und an ausgebufften Soli mangelt es dem vorwiegend rasant gestrickten Material ebenfalls nicht.
Verschnaufpausen finden sich da lediglich während eines kurzen und atmosphärischen Interludium im zweiten Song "The Art Of Perversion" und in Form des Instrumentalstücks "Obsidian Tears". Die verbleibende Spielzeit darf sich der Konsument auf ein üppiges Gericht an scharf Gemetzeltem erfreuen, das Fans US-amerikanischer Bands wie Morbid Angel und Malevolent Creation bestimmt ansprechen wird. In Anbetracht dicker Gitarrenwände, die sich in Kombination mit thrashigen Riffs bedrohlich auftürmen, lassen sich eventuell auch Vader als Inspiration erahnen, womit der Schulterschluss zu den europäischen Kollegen geschafft wäre.
Rein handwerklich, aber auch kompositorisch haben Verthebral auf ihrem zweiten Album alles im Griff, wofür gelungene und technisch anspruchsvolle Tracks wie etwa das brachiale "Sweet Home Illusion" oder das verspielte "Isolation Room" ein durchschlagendes Zeugnis ablegen. Was dem Album am Ende fehlen mag, ist ein herausstehendes Aushängeschild, an dem kein Death-Lunatic vorbei kommt. Davon abgesehen haben Verthebral mit Abysmal Decay, dessen überraschend farbenfrohes Artwork den positiven Eindruck dieser Scheibe auch optisch abrundet, alles richtig gemacht. Reinhören lohnt sich definitiv.
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