Review
War Of Ages - Void
War Of Ages werden in der Fachpresse ja gerne für ihre penetrant christlichen Texte kritisiert. Nun, in Anbetracht der großen Masse an (Black) Metalbands, die mit penetrant satanischen Texten um sich werfen, sollte dieser Punkt eigentlich nicht zu sehr ins Gewicht fallen. Jedem das Seine eben, auch wenn es schon vorprogrammiert ist, dass missionarische Tätigkeit in Metal-Kreisen nicht überall auf Gegenliebe stößt.
Geschmackssache ist bei War Of Ages nicht nur der lyrische Gehalt, sondern auch die musikalische Umsetzung. Auf Void, Studioalbum Nummer neun des Quintetts aus Pennsylvania, gibt es nämlich einmal mehr Metalcore nach altbewährtem Strickmuster. Soll heißen: technische und teils sperrige Arrangements samt Breakdowns und obligatorischem Keifgesang in der Strophe, melodischer Singsang im Refrain, dazwischen immer mal wieder eine Knüppel-aus-dem-Sack-Passage und das alles in mehr oder weniger jedem einzelnen der elf neuen Songs. Garniert wird das Ganze mit reichlich Synthesizern, die für eine beschauliche Stimmung sorgen sollen. Quasi atmosphärischer Metalcore. Schön und gut und soweit auch nicht verwerflich. Nur leider schaffen es War Of Ages trotz technischem Können auf hohem Niveau nicht, dass ihre Songs mitreißen. Zu vorhersehbar sind die Kompositionen und demzufolge auch zu vergleichbar.
Es soll fairer Weise nicht verschwiegen sein, dass mich das Genre Metalcore nur für relativ kurze Zeit begeistern konnte. Dass diese Schublade auch eine ganze Reihe starker Alben heraus gebracht hat, soll keinesfalls bestritten werden. Aber eben mit diesen Highlights kann sich Void sicherlich nicht messen. Angestammte Metalcore-Fans mögen die Sache jetzt weniger kritisch sehen und vielleicht auch einen Punkt mehr in der Wertung vergeben. Für eine Kaufempfehlung reicht es meiner Meinung nach aber nicht aus.
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