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Festival-Bericht

Summer Nights Open Air

mit Kreator, Satyricon, Swashbuckle, Arch Enemy, Ensiferum, Hackneyed, Grailknights, Eisregen, Lyfthrasyr, Equilibrium, Bitterpiece, Belphegor, Scale Of A Bloody Ruin, Endstille, Alestorm, Emergency Gate, Die Apokalyptischen Reiter, Kataklysm, Legion Of The Damned, Misery Speaks, Ultrawurscht, Sabaton, Neaera, Keep Of Kalessin, Behemoth, Varg, Wolfchant, Sodom, Obscurity, Sycronomica, Mercenary, Graveworm, Cataract, Scarecrow N.W.A., Lovekraft, Mortipherus & Grotscent

Burg Frauenstein, Mining am Inn 22. - 24.05.2009

(Fotogalerien: Summernightsopenair2009 Freitag, Summernightsopenair2009 Samstag, Summernightsopenair2009 Sonntag)

Sonntag, 24.05.2009

Nach dem feinen Album Rewake, mit dem Emergency Gate Anfang des Jahres die Metal-Gemeinde überraschen konnten, wollte ich mir die bayerische Truppe unbedingt ansehen. Dummerweise hatten Sie bereits um 12:10 Uhr ihren Auftritt auf der Mainstage zu absolvieren und das bei einer unbarmherzig herab brennenden Mittagssonne. Egal - da muss man durch! In Anbetracht des langen Fußmarsches vom Zeltplatz zur Bühne standen zu dieser frühen, heißen Stunde gerade mal etwa 50 Mann vor der Bühne und drängten sich dicht im Schatten, den dieselbe warf. Frontmann Matthias versuchte zwar wiederholt dieses bescheidene Aufgebot zu motivieren, aber eine richtige Stimmung kann bei diesen Verhältnissen einfach nicht aufkommen. Musikalisch war im Grunde alles im grünen Bereich. Gespielt wurde beinahe das gesamte Rewake-Album, lediglich der Sound ließ während der ersten 20 Minuten zu wünschen übrig - von den Keyboards drang jedenfalls kaum ein Ton zu mir durch.
In Anbetracht dieser Szene und der Tatsache, dass vor Emergency Gate sogar noch zwei andere Bands gespielt hatten, stellt sich schon die berechtigte Frage, ob man mit dem musikalischen Programm wirklich schon um 11:00 Uhr anfangen muss. Im Grunde hat ja keiner was davon.
(Dagger)

Verdammt, die schottischen Piratenmetaller Alestorm spielen auf der Mainstage und ich verpasse den Anfang. Die Stimmung ist schon sehr gut für den frühen Tag und man sieht viele "Zombies" umherirren. Aber die Piraten schaffen es mit ihren eingängigen Songs, unter anderem vom aktuellen Longplayer Black Sails At Midnight, den Leuten den Kater vom Vortag zu vertreiben. Die Performance vom Keyboarder und Sänger erinnert zwar an alte Modern Talking-Tage (Umhängekeyboard), ist aber echt sehenswert. Das Stroh fliegt wieder durch die Gegend und man sieht die Leute sogar im Kreis tanzen.
(Gabor)

EndstilleNachdem Lacerator ihren Gig krankheitsbedingt ausfallen lassen mussten, war etwas Zeit zum erholen und Nahrung aufnehmen angesagt, schließlich stand mit dem Kieler Geschwader Endstille ein schwarzmetallischer Brocken bevor. Bei unbarmherzigem Sonnenschein war es dann kurz vor drei Uhr nachmittags soweit. Der Platz vor der Bühne war zwar gut gefüllt, jedoch so richtig Stimmung wollte, wohl angesichts der tropischen Temperaturen, nicht aufkommen. Sänger Iblis und Bassist Cruor lieferten eine gute Show ab, während der Gitarrist etwas statisch wirkte. Vor allem die Mimik von Iblis war sehr sehenswert, kauerte er doch beim ersten Song böse-dämonisch blickend auf den Monitorboxen. Sehr gelungen. "Bastard", dem Ordnungsamt gewidmet, donnerte fett über einen hinweg und konnte auch die ersten Begeisterungsstürme entfachen. Diese blieben leider "Hate Me... God" (vom aktuellen Album) verwehrt, worauf Iblis lapidar meinte "OK, war scheiße". Auch die eher lahmen Reaktionen zu "Depressive/Abstract/Banished/Despised", zu dem vor kurzem auch ein Video gedreht wurde, fielen so gar nicht nach dem Geschmack von Endstille aus, auch hier entsprechend von Iblis kommentiert. Von derlei Reaktionen unbeeindruckt zogen Endstille ihr Programm souverän durch und jagten zum Abschluss noch "Navigator" durch die Boxen. Warum die Fans in der ersten Reihe jedoch ständig nach Analsex verlangten, bleibt mir ein Rätsel.
(Ray)

Die bayerischen Scale Of A Bloody Ruin konnten auf der Second Stage ein paar Fans vor die Bühne ziehen, während es sich der Rest im Schatten gemütlich machte. Der Thrash Metal der Jungs bekam durch die meist tiefen Growls eine leichte Death Metal-Schlagseite, aufgelockert jedoch durch klar gesungene Passagen. Den Moshpit gab es nur auf Ansage von Sänger Stephan, er hielt jedoch auch nicht lange an. Ein guter Gig, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
(Ray)

BelphegorDie Bösen Buben Belphegor aus Salzburg kommen heute mit einen neuen Gitarristen daher, den manche als Much von den Brutal Arts Tyrol kennen. Er besteht seine Feuertaufe ganz gut. Dem Frontmann Helmut kann er eh nicht die Schau stehlen. Kontrovers wie immer fragt dieser die Meute, die wegen der Hitze schon am Boden ist, ob sie die Schweinepest hätten. Die Songauswahl streckt sich von Klassikern ("Lucifer Incestus", "Sepulture Of Hypocrisy") bis zur aktuellen CD ("Justine:Soaked On Blood", ""Bondage Goat Zombie"), "Stigma Diabolicum" bleibt mir vor allem am besten in Erinnerung. Geile hyperaggressive, aber doch atmosphärische um nicht zu sagen melodische Songs haben die Jungs in petto, die sich gut von anderen Bands abhebt, und gepaart mit ihrer bekannten Attitüde spielen die Jungs mittlerweile in der ersten Liga der Extrem-Bands.
(Gabor)

Aus Osnabrück angereist waren Bitterpiece. Mit ihrem Thrash Metal konnten sie jedoch nur wenige vor die Bühne locken, doch eine Handvoll Banger war auszumachen. Da half leider auch das bereitgestellte Freibier in Form einer Dosenpyramide nicht viel, um mehr Leute vor die Bühne zu locken. Die Jungs ließen sich dadurch jedoch nicht beirren und legten einen guten, engagierten Gig auf die Bretter. Die Mucke lief stellenweise aufgrund der groovigen Riffs gut rein, jedoch war es an manchen Stellen auch noch etwas holprig.
(Ray)

EquilibriumDie Münchner Equilibrium sind ein kleines Phänomen. Wo sie auch hinkommen fressen ihnen die Fans quasi aus der Hand. Das Summer Nights 2009 bildete da keine Ausnahme. Auch wenn der Gig unter etwas erschwerten Bedingungen stattfinden musste (der Fixstern knallte unerbittlich mitten in die Bühne rein) gaben die Jungs und das Mädel doch wieder einmal alles. "Wurzelbert", "Unter Der Eiche" und "Blut Im Auge" bildeten den Einstand in 50 Minuten feinsten Pagan Metals. Der Zuspruch seitens der Fans war enorm und so ließ der Moshpit nicht lange auf sich warten. Wohin das Auge auch blickte: überall nur Hörner und empor gereckte Pommesgabeln. Nach dem doch etwas durchwachsenen Nachmittag, an dem so mancher seinen Durchhänger hatte, wurden die Fans angesichts der fallenden Temperaturen wieder munterer, was sich klar positiv auf die eh schon enorm gute Stimmung auswirkte. Nach "Wingthors Hammer" war es dann Zeit für die eigentliche Bandhymne "Met". Und wie es nun mal so Tradition ist bei den Münchnern, wurde auch Met ausgegeben. Diesmal in zwei Plastikflaschen abgepackt und in die Menge geworfen, wo sofort ein wildes Gerangel um das Getränk im Gange war. Nachdem sich die Sonne eine Zeitlang hinter Wolken versteckt hatte, kam sie pünktlich zu "Unbesiegt" wieder zum Vorschein, bevor "Nordheim" den letzten Song des fulminanten Gigs darstellte. Etwas irritiert war danach jedoch Helge (Vocals), als man ihm andeutete, man hätte noch Zeit für einen weiteren Song. Und so wurde den Zugabe-Rufen kurzfristig nachgegeben.
(Ray)

LyfthrasyrDie Karlsruher Melodic Black Metaller Lyfthrasyr haben mit zwei Veröffentlichungen bereits viel Staub aufgewirbelt, werden sie doch als die deutschen Dimmu Borgir (aber mit weniger Bombast) gehandelt. Die Bühnenkluft (Lack) erinnerte jedoch eher an eine Gothic-Band und vor allem der Keyboarder schoss den Vogel ab. Den Oberkörper mit schwarzer Farbe vollgepinselt und mit Sonnenbrille auf'm kahlen Schädel grinste er wie ein Wahnsinniger ins Publikum. Aber spätestens nach den ersten Drumsalven konnte man sicher sein das da eine Metalband aufspielt. Und das taten sie ganz ordentlich, jene, die ihr Material kannten, feierten sie auch ab. Leider kam beim Rest des Publikums der Funke nicht entsprechend rüber, wobei das am dargebotenen Material nicht gelegen sein kann. Lag's am Sound, am Outfit, oder gar am Keyboarder?
(Gabor)

EisregenAuch auf Eisregen war ich sehr gespannt, schließlich fand das Festival ja in Österreich statt und so hatte man die Möglichkeit, das ein oder andere in Deutschland indizierte Lied wieder einmal live zu hören. Doch zuerst fiel auf, dass die Band ohne Bass angereist war, was deutlich den Livesound beeinträchtigte, kam der Sound doch etwas dünn durch die Boxen. Zuerst wurde die "Treibjagd" ausgerufen, bevor es "Zeit Zu Spielen" war. Vor der Bühne war gut was los und auch reichlich Surfer waren unterwegs. Und dann war es auch schon soweit, der Weg in die "Krebskolonie" wurde betanzt, bevor es galt, "19 Nägel Für Sophie" einzuschlagen. Die Fans vor der Bühne gingen gut ab, nur auf der Bühne wirkten Eisregen etwas gebremst, was nicht zuletzt an den Teils doch arg langen Pausen zwischen den Songs lag. Im Anschluss ging es daran "1000 Tote Nutten" zu besingen bevor das Lieblingswerkzeug, "Das Liebe Beil" an der Reihe war, uns alle "Blutgeil" zu machen. "Elektrohexe" war dann auch schon wieder der letzte Song des regulären Sets, doch die Fans verlangten nach mehr. Als Zugabe fungierte noch "Thüringen", bevor Eisregen die Bühne unter viel Beifall verließen. Schade, dass das "Scharlachrote Kleid" nicht den Weg in die Setlist gefunden hatte.
(Ray)

GrailknightsUm 20:20 Uhr kündigte ein Intro, das doch sehr an die Räuberchöre aus Ronja - Die Räubertochter erinnerte, ein ganz besonderes Schmankerl auf der Bühne im Burghof an: Die Grailknights sind so etwas wie die Spinal Tap des Pagan Metal, was nichts anderes bedeutet, als dass bei diesen vier Mannen in quietschbunter Heldentracht die gesamte Pagan/Fantasy-Metal-Welt aufs Köstlichste verulknudelt wird. Dabei haben die Komödianten musikalisch und stimmlich richtig was auf dem Kasten und stellen mit Leichtigkeit das Gros jener in den Schatten, die ihren Job nur allzu grimmig erledigen. Auf der Suche nach dem Objekt ihrer Begierde kriegen es die Gralsritter natürlich mit allerhand üblem Gesindel zu tun. Und so musste neben dem Erzfeind Dr. Skull mit Ork am Rockzipfel auch noch der boshafte Drache Urks mit Plastikschwertern von der Bühne verscheucht werden. Dafür spendierte das Band-Maskottchen Zapf Beauty dem tapferen Battlechoire, also uns, für unsere Verbalunterstützung glatt ein feines Fasserl Bier. Eine Riesengaudi also, die in einer Coverversion von Bonnie Tylers "Holding Out For A Hero" gipfelte. Doch auch Eigenkompositionen, wie "Nameless Grave", "Grailquest Gladiators", "Return To Castle Grailskull" oder der "Sea Song" machten ordentlich was her und ließen uns, den Battlechoir, zu Höchstform auflaufen. Optisch und musikalisch definitiv eines der Festival-Highlights, vorausgesetzt natürlich, man lässt sich auf das Herumalbern ein.
(Dagger)

EnsiferumNun war es Zeit für die fünf Herren aus dem hohen Norden: Ensiferum. Mit einem Keyboard-Intro wurde der Auftritt begonnen, bevor uns knapp eine Stunde lang eine abwechslungsreiche Show mit epischen Pagan-Blackmetal geboten wurde. Stilecht in Fellröcken und freien Oberkörpern zelebrierten Ensiferum ihren Auftritt. Der Platz war gut gefüllt und die untergehende Sonne trug ihren Anteil zur hervorragenden Stimmung am Festivalplatz und auf der Bühne bei. Da konnte bei Songs wie "Tale Of Revenge", "Treacherous Gods" oder "Iron", wo das Publikum fleißig mitsang, nichts schiefgehen. Nicht umsonst sind Ensiferum eine der beliebtesten Pagan Metal-Bands. Das einzige Manko: Der Sound war hier doch sehr mäßig und hätte bei solch einen Festival doch besser sein können, naja vielleicht lag's auch noch an den Schäden, die der Sturm am Donnerstag angerichtet hatte.
(Stephan)

Nun war's Zeit für eine ordentliche Portion brutalen Death-Metals. Die junge Band Hackneyed (sind glaub ich im Schnitt nicht mal 18) legten los und das Publikum gleich mit. Es ist schon beachtlich, was die fünf Jungs auf der Bühne für Aggression freisetzen können, denn nicht zu Unrecht konnten sie letztes Jahr einen Deal mit Nuclear Blast an Land ziehen. Technisch gut gespielter Deathmetal, teilweise nahe am Grindcore, wurde den Leuten vorgesetzt und so entstand vor der Bühne ein großer Moshpit. Den Leuten gefiel's, der Band auch, mal abwarten, ob sie sich in Zukunft gegen renommiertere Szenegrößen durchsetzen werden.
(Stephan)

Dann war es Zeit für den letzten Headliner des Festivals und erst einmal war Warten angesagt, dann anscheinend reichten nicht einmal 45 Minuten Umbaupause aus und so wurde noch mal locker 20 Minuten drangehängt um in aller Seelenruhe einen Beamer zu installieren, um den Auftritt von Kreator um ein zusätzliches Highlight zu erweitern. Los ging's gleich mal mit "Hordes Of Chaos" und der für Sonntag Abend noch sehr gut gefüllte Platz war nicht mehr zu halten! Es wurde über 70 Minuten eine bunte Mischung aus ihren Werken geboten und alte Klassiker wie "Terrible Certainty", "Betrayer" oder "Coma Of Souls" durften da nicht fehlen. "Ich will, dass ihr euch umbringt"... Pause... "Das mein ich ernst!" - So wurde "Pleasure To Kill" angekündigt und die Leute nahmen ihn beim Wort und mobilisierten die letzten Kräfte vor der Bühne! Gegen 00:30 Uhr war dann Schluss und das Summer Nights Open Air hatte in Kreator einen würdigen letzten Headliner auf der Mainstage gefunden.
(Stephan)

Was ist also nun das Fazit des Summer Nights 2009? Nun, erst einmal war es ein Hammer-Billing, das erst einmal überboten werden muss. Der Sound war meist sehr gut und auch die Stimmung konnte durch das Unwetter am Donnerstag nicht getrübt werden. Der Veranstalter tat alles Mögliche (Stroh, Sägespäne), um das gesamte Areal wieder halbwegs trocken zu bekommen. Durch die räumliche Trennung der beiden Bühnen hat man zwar mehr Platz für die Fans, vor allem vor der Hauptbühne, geschaffen, andererseits ging dadurch auch etwas vom Flair, welches das Festival ausmachte, verloren. Die Organisation war nach meinem Empfinden 2008 besser, vor allem was das Essen anging. Es war eine stets freundliche Security anwesend, die sich jedoch einen Lapsus erlaubte. Als ein Kumpel von mir einen mit Hakenkreuz tätowierten "Fan" meldete, bekam er lapidar zur Antwort "Das interessiert uns auf diesem Festival nicht". Dass man mit so einem Kommentar dem rechten Flügel Tür und Tor öffnet, sollte den Veranstaltern bewusst sein.

Für euch waren vor Ort: Dagger und Ray sowie Stephan und Gabor (Gast-Schreiber) vom B.B. Events e.V. (Danke für die Unterstützung).

Dagger & Ray

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