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Konzert-Bericht

Rose Tattoo & Gutbucket

Metropolis, München 22.03.2007

Wow! Da besuchen uns die australischen Rocker in good old Germoney und die Massen strömen in Scharen zu den Rock'n'Roll-Parties der Altherrenriege um Sänger und Frontsicko Angry Anderson, der beim Gig in München einen schon fast erstaunlich nüchternen Eindruck macht und uns mehrmals zwischen den Zeilen wissen lässt, dass dies wohl die letzte offizielle Konzertreise der Aussies sein würde.

Doch dazu später mehr, denn der Abend begann im mit 750 zahlenden Gästen (und ein paar mehr) restlos ausverkauften Metropolis mit den Kielern Rockern Gutbucket, deren selbstbetitelte dritte Scheibe just am nächsten Tag veröffentlicht werden sollte. Die Truppe machte einen mehr als ordentlichen Job an diesem Abend und mit jedem Song wurde der Applaus des Publikums freundlicher und wohlwollender. Der neue Sänger Peter berichtete in Original-Akzent Süd uns Zuhörern, dass er ein waschechter Bayer sei und sich wahnsinnig auf diesen heutigen Aufrtritt in seiner Heimatmetropole freuen würde, da die ganze Familie im Auditorium verweile. Dafür gab es ein zustimmendes Nicken der Anwesenden. Mit "Light Your Fire" legten die Burschen los und rockten von Beginn an das Haus. Agil und rotzfrech begegnete Peter dem Publikum und ließ mehrmals durchblicken, dass der Kerl mit Metal und Pommesgabel(n) durchaus vertraut ist. "Your Finger", "Short Goodbye", "Burn The Radio" und das alles niederbretzelnde "Ain't Got Time" machten keine Gefangenen und hinterließen nach einer knappen dreiviertel Stunde mehr als aufgewärmte Fans und zeugten in erster kleiner Weise davon, was noch kommen sollte.

In der Umbaupause schweifte der Blick vom Tresen aus in Richtung Fangemeinde und da war alles, was man erwarten durfte. Der ledergedresste Altrocker mit seinem Nachwuchs neben Bikerclubmitgliedern oder jungen Rockern mit trendigem Pilzkurzhaarkopf und Koteletten. Für einen "netten" graumelierten in falsches Leder gepressten Herrn war ich mit meinem Hemd und den schwarzen Schuhen etwas overdressed und er belächelte mich mit seiner frischen Kurzhaarfönfrisur und seinem nach jedem Weibsvolk sabbernden Kollegen bei jedem Bangvorgang. Welch ein posender Volldepp, aber das nur am Rande. Aber auch so ließ sich die Zeit bis zum Hauptact dufte vertreiben. Noch zwei Bierchen für sauteure acht Euro weggekippt, dann erlosch das Saallicht und in weißem Overall erschien die drolligste Plautze aller Wampen und es ging mit "Man About Town" gleich in die Vollen. Die Setlist hatte es wahrlich in sich. Die Menge tobte, der Schweiß tropfte von den Wänden, die Trinkgeld-gierigen Tresenbediensteten kamen mit dem Bierausschank nicht mehr nach. Köpfe, Beine, Bäuche und Haare wippten und schwitzten im Takt des erdigen Rock'n'Rolls der fünf "jungen" Tattoos. Unbeschreiblich, so eine intensive Begegnung hatte ich im Metropolis bis dato noch nicht erlebt. Es wurde bis ins letzte Ecke getanzt, gejubelt, frohlockt, keiner konnte sich dem sympathischen Auftritt entziehen. Angry wies nach ein paar Songs das moshende Publikum vor der Bühne darauf hin, dass man weder einer "Sister" noch einem "Brother" Schaden zufügen und sehr "carefully" und "friendly" miteinander umgehen sollte. Wau, dass aus dem Munde eines wahren Rebells, der nun zur Ruhe gekommen sein scheint? Mitnichten, der Herr hat seine Erfahrungen im Leben gemacht, das sieht man ihm an und Mr. Anderson freute sich eben mit seinem Publikum an der zelebrierten Mucke seiner Mitmusikanten. Das Gute bei der schweißtreibenden Show war, dass man die Stätte der Bierrückgabe nie oder nur äußerst selten aufsuchen musste, da man das oben rein Gekippte sogleich wieder über Haut und Haare an die umliegende Fanschar weitergab. "Black Eyed Bruiser" vom neuen Hammer "Blood Brothers" wurde ebenso frenetisch umjubelt wie die Alltime-Classics der Marke "One Of The Boys", "Scarred For Life", "Rock'n'Roll Outlaw" oder das famos speedig rotzende "Nice Boys". Gänsehaut und o(h)rgastische Gefühle waren hier vollends garantiert. Nach 100 Minuten war das Spektakel wie im Fluge vergangen und man sah im weiten Rund nur zufrieden grinsende Gesichter. So macht Rock'n'Roll definitiv Spaß und hoffen wir inständig, das dies nicht der letzte Auftritt des Quintetts in heimischen Gefilden war. Lebensfreude, Energie und Spaß pur und das trotz aller Schicksalsschläge, die die Band in der jüngeren Vergangenheit trafen. Wir sehen uns hoffentlich bald wieder, denn mit einem Augenzwinkern verließ ein sichtlich erschöpfter und zufriedener Angry die Bühne!

Setlist Rose Tattoo:
Man About Town
One Of The Boys
Black Eyed Bruiser
Rock'N'Roll Outlaw
1854
Bad Boy For Love
Stand Over Man
Assault And Battery
Tramp
Sweet Meat
Once In A Lifetime
Rock'N'Roll Is King
Nothing To Lose
Scarred For Life
Manzil Madness
17 Stitches
Remedy
Nice Boys (Don't Play Rock'N'Roll)
The Butcher And Fast Eddy
Astra Wally
We Can't Be Beaten
Suicide City

Siebi

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