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Konzert-Bericht

Watch It Bleed, Des Maad, Dopesick & Intestines

Lehnersaal, Markt Metten 17.05.2003

Konzerte im Lehnersaal in Metten sind immer ein Schmankerl. Dieser liegt im Schatten des Klosters Metten. In der Gaststätte wird man vom Stammtisch aus misstrauisch beäugt. Langhaarige, tätowierte und auch tätowierte + langhaarige Gäste hat man hier nicht so oft. Lässt man dann die Gaststube hinter sich und steigt zum Festsaal empor, weht einem auch hier der typisch bayrische Wirtshausmief entgegen. Die griebige Bauernstuben-Bühnendekoration gehört zwar zwischenzeitlich der Vergangenheit an, aber ein "kultig" sei mir trotzdem für diese Location gestattet.

Von dem Bauernmief liessen sich die Landshuter "Bloodshot Eyes" aber nicht beirren und legten als erste Band des Abends heftig los. Den Sound der Jungs kann man am ehesten mit etwas innovationslosem Death Metal beschreiben. Nicht wirklich originell, aber auch nicht schlecht hauen sie dem Publikum ihren soliden Todesstahl um die Ohren und werden von einzelnen Besuchern auch wohlwollend aufgenommen. Es soll aber auch Leute gegeben haben, die gerade mal ein "langweilig" für die Band übrig hatten. Ein Urteil, dem ich mich nicht zu hundert Prozent anschliessen will.

Nach kurzer Umbaupause liessen Intestines den Braten nicht anbrennen und setzten gleich noch eine Todesbleipackung oben drauf. Insgesamt schien es mir, als würden die Herren etwas spontaner und weniger technisch als die Vorband zu Werke gehen, aber begeistern konnte mich der Sound trotzdem nicht so sehr. Die Jungs an sich sind aber echte Sympathiebolzen und wirkten zumindest nicht so statisch wie die erste Band des Abends, wodurch zumindest optisch hier etwas mehr geboten wurde.

Dopesick hatten sich für das heutige Konzert mal was neues einfallen lassen: quasie-uniformiert ging man mit unisono mit weissem Hemd und Krawatte auf die Bühne um den dreckigen Doomrotzcore ins Publikum zu... äh... rotzen! ;-) Etwas enttäuscht war ich aber trotzdem: hat man mir vor kurzem noch versichert, dass sich das Zusammenspiel erheblich verbessert haben soll, erschien es mir, dass die Songs mit Verspielern entweder besser klangen, oder dass an diesem Abend immer noch einiges schief gelaufen sein muss. Trotzdem kam bei den etwa 50 zahlenden Gästen schon etwas Stimmung auf, auch wenn die Band nach dem Auftritt selbst eher unzufrieden mit der eigenen Performance war.

Weiter ging's mit DesMaad, welche mit ihrem politischen Crustcore im Lehnersaal nicht auf taube Ohren stiessen. Soll heissen, vorher war noch keiner taub, nach ihrem Auftritt dürfte das eine oder andere Ohr etwas in Mitleidenschaft gezogen gewesen sein. Aber mal im Ernst: bar jeglichen technischen Anspruchs ging man solide zu Werke und machte mit der Performance keine Gefangenen. Im Gegensatz zu Hauzenberg waren meine Ohren nicht im Ruhemodus, so dass mir der Sound viel mehr ins Ohr ging, als noch in aller Herrgottsfrüh vor dem ersten Bier.

Falls das Trommelfell auch das noch überlebt haben sollte, gab ihm Watch It Bleed den Rest. Wie schon auf den Walpurgis Metal Days, konnte der Thrashcore der Altöttinger restlos begeistern. Dies sah auch das Publikum so, welches nun endgültig aufgetaut schien und dies durch reichlich Pogo- und Headbanging-Action belegte. Grosses Posing, lebendige Bühnenshow und perfekt aufeinander eingespielte Bandmitglieder - was will man mehr? Vielleicht eine längere Spielzeit, was aber von der Sperrstunde (ursprünglich 24 Uhr) verhindert wurde, welche eh schon um knapp eine halbe Stunde überschritten wurde.

So ging ein langer Abend leider viel zu schnell zu Ende. Auch das zwischenzeitliche organisatorische Chaos konnte daran nichts ändern. Hail and kill!

Andreas

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