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Interview mit Disbelief (22.07.2010)

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20 Jahre Disbelief heißt 20 Jahre hervorragende Musik und schweißtreibende Live-Shows. Mit Heal! haben die sympathischen Hessen dieser Tag eine neue Dampfwalze an den Mann gebracht und so ist es nur logisch, dass sich Heavyhardes den charismatischen und redfreudigen Sänger Jagger ans "Mikrofon" holt...

HH: Servus aus München! Mit wem spreche ich und wie geht es dir?

Jagger: Mit Karsten "Jagger" Jäger, Sänger von Disbelief. Im Moment geht es mir gut, ich kann nicht klagen, danke!

HH: Wie ist so die allgemeine Stimmung im Disbelief-Lager? Feiert ihr gerade schön euer 20-Jähriges Bestehen?

Jagger: Eine lange Zeit ja, da kann man auch mal einen drauf heben. Im Moment ist unser neues Album Heal! angesagt, was uns sehr stolz macht. Heal! haben wir selber produziert, was ein neuer Erfahrungswert war. Wir sind sehr glücklich mit dem Resultat, unseren Fans ein Geschenk zu machen, war uns damit ein großes Anliegen.

HH: Wie fühlt es sich an eine Band 20 Jahre zu führen und dabei immer noch relevant und erfolgreich in der Szene zu sein? Habt ihr in euren Anfangstagen überhaupt daran geglaubt, dass es mal solange dauern wird?

Jagger: Wir haben uns einen berechtigten Platz in der Metalszene erarbeitet, weil wir eine individuelle Band sind, was uns ab und zu, bei gewissen Billings zu Exoten macht.
Nach 20 Jahren Bandhistory kann ich auch berichten, dass es gar nicht so leicht ist, eine Band über eine so lange Zeit beisammen zu halten. Einstellungen können sich ändern, das Leben verändert sich und die Band besteht aus fünf Personen, die als Team harmonieren müssen. Von daher ist eine Band, wie eine Art Bürde die man trägt.
So etwas lässt man nicht einfach so sterben, man steht jederzeit in der Verantwortung, was streckenweise eine Belastung werden kann, aber durch die Liebe zur Musik, niemals ein wirkliches Problem war. Eine Band ist wie eine Beziehung, bei der man auch nicht im Vorfeld sagen kann, wie lange die Beziehung andauern wird, von daher denke ich auch jetzt nicht daran, wie lange Disbelief noch existieren wird, ich glaube das entscheidet ganz alleine der Zeitgeist und die Musik an sich, am Anfang hab ich auch mit nichts gerechnet und dann sind bis jetzt 20 Jahre daraus geworden.

HH: Wie du schon gesagt hast, habt ihr pünktlich zu eurem Jubiläumeure neue Scheibe, namens Heal!, auf den Markt geschmissen. Diese enthält drei Coversongs, sind das eure bandinternen Favoriten oder wie habt ihr euch genau auf diese Songs geeinigt?

Jagger: Das war alles sehr spontan und nicht von langer Hand geplant, dass wir gerade diese Songs ausgesucht haben. Unser Background ist halt reich bestückt, Classic Power Metal-Bands, wie King Diamond oder Crimson Glory haben uns geprägt, wie auch all unsere anderen Einflüsse. Im Vorfeld war es sehr spannend, was wir mit unserem Sound aus diesen Stücken machen können. Besonders für mich war es eine große Herausforderung, dem King und Midnight die Ehre zu erweisen. Die Umsetzung von "Welcome Home" hat eine Menge Spaß gemacht, weil dieser Song von vorne bis hinten sehr spannend gehalten ist, was das Arrangement in diesem Song anbetrifft.

HH: Wie ich neulich gelesen habe, seid ihr nun auf der Suche nach einem neuen Gitarristen. Was ist mit dem alten passiert und was erwartet ihr von seinem Nachfolger?

Jagger: Wir hatten uns ja mit unserem alten Gitarristen Alejandro "Alex" Varela aus Spanien, auf ein Experiment eingelassen, da er ja in Spanien sesshaft war. Die Umstände, zu uns zu kommen wurden dann irgendwann schlechter, was zur Folge hatte, dass wir uns trennen mussten. Schade, denn Alex ist ein sehr begabter Gitarrist, der evtl. bei unseren nächsten Aufnahmen auch einen kreativen Posten übernehmen hätte können.
Zur Zeit sind wir auf der Suche nach einem neuen Mann, was gar nicht so einfach ist, weil wir ja auch einen kreativen Gitarristen suchen. Bis jetzt hat uns noch nichts 100%ig überzeugt und so lange uns Alex von Soul Demise an der Liverfront aushilft, können wir Geduld walten lassen, um den geeigneten Mann zu finden.

HH: 20 Jahre Disbelief: Nenne mir doch bitte jeweils den absoluten Höhe- und Tiefpunkt eurer Karriere. Gibt es sonst noch denkwürdige Anekdoten, an die du dich heute noch gerne erinnerst?

Jagger: Eine Frage, bei der ich dir stundenlang antworten könnte, weil in 20 Jahren doch so einiges passieren kann. Jeder unnötige Stress, der innerhalb der Band bestand, ist als negativ zu werten und immer ein Tiefpunkt gewesen. Im Nachhinein muss ich sagen, dass die Tourneen mit Bolt Thrower und Death Angel die absoluten Höhepunkte bis jetzt waren. Ich hoffe, oder bin mir eigentlich sicher, dass in naher Zukunft noch das ein oder andere Highlight dazu kommt. Wenn man sieht, wo und mit welchen hervorragenden Bands wir jetzt schon zusammen gespielt haben, wenn mir das jemand vor 20 Jahren erzählt hätte, hätte ich es nicht geglaubt, von daher ist da schon vieles passiert, worauf man stolz sein kann.

HH: Wie sieht die Zukunft aus? Was sind eure Pläne für die nächsten ein bis zwei Jahre? Kommt bald wieder ein neues Album, eine neue Tour oder gar mal eine Live-DVD?

Jagger: Wir werden definitiv im Herbst auf Tour gehen, wie auch auf Wochendshows live zu sehen sein, um unser Jubiläum gebührend mit unseren Fans zu feiern. Demnächst fangen wir mit dem Songwriting für unsere nächste Platte an und sind weiterhin auf der Suche nach einem neuen Gitarristen. Für nächstes Jahr sind viele Open-Airs geplant; eine Live-DVD muss, wie ein reelles Album, gut vorbereitet und geplant sein, von daher wird da bestimmt mal was in der Richtung von uns erscheinen, spätestens zu unserem nächsten Jubiläum in fünf Jahren.

HH: Ihr seid nun schon lange im Geschäft, könnt ihr denn mittlerweile von eurer Musik leben oder müsst ihr nebenbei noch ordentlich malochen gehen?

Jagger: Von der Musik können wir nicht leben, jeder von uns hat da seine eigene Nische gefunden, um über die Runden zu kommen, was das Finanzielle betrifft.

HH: Zurück zu den Anfangstagen: Welche Bands haben euch damals motiviert, eine Band wie Disbelief aus der Taufe zu heben? Welche Bands beeinflussen euch heute noch?

Jagger: Damals waren das hauptsächlich Bands wie: Death, Slayer, Obituary, Kreator, Incubus, Sepultura, Cancer, Razor um mal einige zu nennen. Heutzutage ist das schwer zu sagen, ob da überhaupt noch Einflüsse da sind, die den kreativen Prozess irgendwie beeinflussen. Bei mir sind es eher Musiker, wie Josh Homme, Zakk Wylde, Dave Grohl oder Andreas Kisser, die mich beeindrucken und auch mir Kraft geben, indem sie mich beeindrucken.

HH: Gibt es noch eine Band, mit der ihr gerne auf Tour gehen würdet oder habt ihr dies sogar schon verwirklichen können?

Jagger: Wir hatten ja schon zweimal das Vergnügen, mit Bolt Thrower zu touren. Damals haben wir leider bei beiden Tourneen nur exklusiv die Deutschland-Dates bestritten, was im Nachhinein sehr schade ist. Für die Zukunft würde ich mir von daher eine komplette Tour mit Bolt Thrower wünschen, weil es musikalisch, wie auch menschlich gut zusammenpassen würde.

HH: So ich danke dir für deine Zeit und Geduld und wünsche euch noch viel Spaß beim Feiern! Cheers!

Jagger: Danke dir für dieses Interview, Gruß an alle Heavyhardes-Leser und an all unsere Fans, die diese Zeilen hier lesen, man sieht sich, bis denne,
Jagger und Disbelief

Basti

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