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English VersionInterview mit Bible Of The Devil (29.12.2006)

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Bible Of The Devil, der Name verwirrt zunächst und suggeriert andere Musik als dann letztendlich drinsteckt. Was es dann aber wirklich mit dem Namen auf sich hat und Fragen zu düsteren Texten, moderner Musik und Blumen beantworteten Mark Hoffmann (voc./git.), Nate Perry (voc./git.) und Greg Spalding (dr.).

HH: Mit The Diabolic Procession habt ihr euer viertes Album veröffentlicht, aber trotzdem hatte ich von Bible Of The Devil vorher noch nichts gehört. Ich denke, anderen Leuten geht das genauso. Woran könnte das eurer Meinung nach liegen?

Greg: Nun, The Diabolic Procession ist unser erstes Album mit weltweitem Vertrieb. Unsere vorherigen Alben wurden nicht so gut vertrieben wie es hätte sein sollen.

Nate: Vielleicht ist es deine Schuld, dass du noch nicht von uns gehört hast. Wir sind nicht daran schuld, wenn du nicht aufpasst.

HH: Wenn man euch und eure Musik nicht kennt, könnte man irrtümlicherweise eine Death oder Black Metal Band hinter eurem Namen vermuten. Wie kamt ihr zum Namen Bible Of The Devil?

Mark: Wir haben den Namen 1999 gewählt, als wir mit der Band angefangen haben. Der Name ist ein Euphemismus für Rock'n'Roll. Ich glaube auch nicht, dass Bands wie Rainbow und The Police jemals so geklungen haben, wie es ihr Name suggeriert.

Nate: Meine Lieblings-Black-Metal-Band ist Body Count.

HH: In eurer Musik lassen sich so gut wie keine Einflüsse moderner Musik ausmachen, ihr konzentriert euch stattdessen auf die späten 70er bzw. frühen 80er Jahre. Mögt ihr moderne Musik überhaupt?

Mark: Manchmal kommt eine moderne Band daher, die unglaublich gute Musik macht. Sie spielen aber normalerweise nichts, was ich als "moderne" Musik bezeichnen würde.

Greg: Die meiste moderne Musik ist für mich einfach nicht interessant. Es hat den Anschein, als könnte man mehr lernen, wenn man sich klassische Bands anhört, wie z.B. Rainbow, Thin Lizzy, Trouble, Iron Maiden, Judas Priest, Megadeth, Uriah Heep und andere 70er und 80er Jahre Bands dieser Art. Ich kann wirklich nichts dazulernen, wenn ich mir modernen Metal der Marke Trivium, As I Lay Dying oder Lamb Of God anhöre. Ich muss aber sagen, dass Mastodon da eine Ausnahme bilden. Ihre Vorstellung von Metal kann man gut anhören.

Nate: Ich mag sogar überhaupt keine Musik. Ich bin in dieser Band nur der Drogen und Frauen wegen.

HH: Einige eurer Songs enthalten vergleichsweise epische Refrains. Könnt ihr euch vorstellen, stärker in dieser Richtung Musik zu schreiben?

Greg: Sicher, es sollte eingängig sein, so dass die Leute mitsingen können. Wir sind nämlich keine Instrumentalband.

Nate: Ich kann jetzt schon voraussagen, dass unser nächstes Album mehr von solchen Gesangslinien geprägt sein wird. Ich habe im letzten Jahr viele Metalbands gehört, aber keine eingängigen Metalsongs. Als Band müssen wir unsere Stärken ausbauen und ich denke, wir sind am besten darin, einprägsamen Metal zu schreiben. Wenn du Bible Of The Devil hörst, hörst du sicherlich nicht die schnellste Double Bass oder die bösesten Vocals der Welt oder Yngwie Fucking Malmsteen Gitarrengeschredder, sondern ich bin mir sicher, dass du dich am Ende an unsere Songs erinnern wirst. Das ist es, was die wirklich klassischen Metal Bands umsetzen und das stimmt auch.

HH: Mit "Ecclesia Novorum Innocentium" hat euer Album einen ziemlich schnellen, ja fast schon Speed Metal-artigen Einstieg, während die anderen Songs weit davon entfernt sind, wirklich schnell zu sein. Warum gibt es keine weiteren schnellen Lieder?

Nate: Wir mögen es, etwas Abwechslung in unser Album zu bringen anstatt nur schnelle oder nur Mid-Tempo lastige Songs zu schreiben. Wir wollen ja nicht, dass jemand denkt, wir wären langweilig. Wenn wir ein Album machen, ist es sehr schwierig, vorherzusagen, welche Songs darauf vertreten sein werden. Wir planen nicht so weit in die Zukunft, denn wir könnten ja vorher sterben.

Mark: Es macht Spaß, schnelle Lieder zu schreiben, aber es macht genauso viel Spaß, andere Songs zu schreiben.

HH: Eure Musik ist sehr melodisch und rockig, wohingegen die Songtitel ziemlich düster sind, z.B. "Orphans Of Doom", "Sepulchre" oder der letzte Song "Slaves", was auf ziemlich düstere Texte hindeutet. Irgendwie will das nicht so recht zur Musik passen, oder doch?

Mark: Ich glaube, die Musik passt perfekt zum Thema. The Diabolic Procession muss man als zusammenhängende Erzählung sehen, etwas das wir vorher noch nie gemacht haben. Wenn du dir Zeit nimmst und die Geschichte hinter dieser Erzählung genau durchsiehst, dann glaube ich wirst du auch die Songtitel besser verstehen. Wir handeln nach der Prämisse, dass "melodisch" und "rockig" gute Dinge sind und wir glauben, dass Musik eingängig sein sollte.

Nate: Du hast sicherlich schon bemerkt, dass Black Sabbath einige sehr fröhliche und optimistische Texte verwendet haben, obwohl ihre Musik sehr düster und heavy war. Genauso kann eine Band "düstere" Texte verwenden, was nicht heißen muss, dass das ganze Album ein einziges Klagelied sein muss. Wir können machen, was wir wollen und wir machen es so, dass es passt.

HH: Die Oriflamme war eine Kriegsflagge, die die französischen Könige vom 12. bis ins 15. Jahrhundert benutzten. Im Kampf wurde die Flagge vor dem König hergetragen, um die Anwesenheit des heiligen Dionysius zu symbolisieren. Welche Botschaft steckt im Song "Legion Of The Oriflamme"?

Mark: In den Erzählungen der Kinderkreuzzüge wird behauptet, dass die Oriflamme von Stepen De Cloyes und seinen Anhängern auf ihrem Weg in Tod und Verderben getragen wurde. Sie war, wie du gesagt hast, das Standardsymbol der französischen Könige im 13. Jahrhundert, wenn sie in laut Geschichten in den Kampf zogen. Auch hier macht der Text im Gesamtzusammenhang mehr Sinn. Ich sehe es als Hommage an jede erdenkliche Flagge, hinter der sich diese rechtschaffenen Ziele sammeln, egal ob es religiöse, kriegerische oder sonstige sind.

HH: Ein Markenzeichen eures Sound sind die vielen melodischen Twingitarren, die wir durch die NWoBHM so lieben gelernt haben. Welche Bands aus dieser Zeit haben euch als Musiker beeinflusst?

Nate: Da gibt es zum einen die ganzen Metal Bands, die das in höchstem Maße tun, aber auch Bands wie Lynyrd Skynyrd, The Eagles, Thin Lizzy oder Wishbone Ash, die nicht unbedingt was mit Metal zu tun haben, aber dennoch melodische Twingitarren verwenden. Diese Bands haben uns auch sehr beeinflusst.

HH: Stellt euch vor, The Diabolic Procession wäre eine Blume. Welche Blume wäre das und warum?

Greg: Vielleicht eine Venus-Fliegenfalle, die angereifen und den ganzen schlechten Heavy Metal in dieser Welt auffressen könnte.

Nate: Eine dieser Blumen, die all dein Bier trinken, deine Schwester vögeln und ihren Schwanz dann an deinen Vorhängen abwischen.

HH: Danke für eure Zeit und viel Erfolg für die Zukunft. Zum Abschluss noch ein paar Worte?

Mark: Danke dir, mein Freund. Ich hoffe immer auf viel Erfolg. Auch wenn es nicht immer klappt!

Nate: Und stell sicher, dass du alle Platten von Thin Lizzy und Trouble hast.

Lord Obirah

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