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Festival-Bericht
Summer Nights Open Air
mit Mayhem, Die Apokalyptischen Reiter, Moonsorrow, Obituary, Sepsis, Kratos, Dark Fortress, Maroon, Outrage, Necrophagist, Lost Dreams, Varg, Thirdmoon, Belphegor, Stabbed To Death, Sabaium, Ars Irae, Lovekraft, Goddamned X, Gods Of Emptiness, Fall Of Serenity, In Slumber, Equilibrium, Inzest & Volbeat
Burg Frauenstein, Mining am Inn 20. - 21.06.2008
(Fotogalerien: Summernightsopenair2008 Freitag, Summernightsopenair2008 Samstag)
Das Summer Nights Open Air ging in die zweite Runde. Nachdem man im letzten Jahr das Debut in Strasswalchen bei Salzburg feierte, ist man für die zweite Auflage nach Burg Frauenstein bei Mining am Inn umgezogen. Also mal wieder alles mögliche Campingequipment zusammengepackt, ins Auto gestopft und ab ging die Sause. Das Summer Nights Open Air war dieses Mal ein länderübergreifendes Festival, denn während die Burg Frauenstein in Österreich stand, war der Campingplatz noch in Deutschland angesiedelt. Dort hieß es erst einmal separat parken, Campingbänder holen (die Festivalbändchen gab es erst auf Burg Frauenstein), Müllpfand abdrücken und Zeltplatz sichten. Da schon einige angereist waren, war der vordere Teil des Campingplatzes mehr als gefüllt. Kein freies Plätzchen war mehr auszumachen. Also erst mal die Lage inspiziert, ganz weit hinten noch ein freies Areal gesichtet und dann ging der Spaß erst los. Zurück zum Auto, aufladen was ging und das Zeugs in Richtung potentiellem Zeltaufbauplatz geschleppt. Was die Sache so richtig angenehm machte, war der Fixstern, der ein paar gar prächtige UV-A- und UV-B-Strahlen in nicht geringer Menge herunterschickte. Die ganze Prozedur dann lockere drei Mal wiederholt (ich beantrage hiermit ein offizielles, redaktionsinternes HeavyHardes-Muli!!! (wenn es in deiner Wohnung schlafen darf und du es mistest und fütterst, dann OK! - Kara)) und dann erst mal fertig gewesen. Nach dem Aufbau dann den ganzen Weg zurück, denn nun sollte es zur Burg Frauenstein gehen. Gute 20 bis 30 Minuten Marsch waren angesagt, einmal um den ganzen Campingplatz rum, über den Inn und schon war man da (Gott sei Dank hat man später einen anderen Trampelpfad entdeckt, der ein ganzes Stück des Weges abkürzte). Burg Frauenstein ist ein schönes Plätzchen, um solch ein Event abzuhalten. Die Hauptbühne war mit Rücken zum Inn aufgebaut, was gerade abends ein schönes Panorama bot. Die äußeren Ränder des Geländes waren mit Händlerständen gut ausgelastet, eine Futterstelle war hinter dem Mischturm, mitten im Gelände platziert worden. Rechts ging es dann einen Weg nach oben, wo die zweite Bühne, ein paar Händler und weitere Futterstände standen. Und der Raum für die Fußballübertragung war auch hier. Ach ja, von der angekündigten Leinwand war leider hier nichts zu sehen, statt dessen ein relativ kleiner LCD-Fernseher, auf dem man von den hinteren Reihen nicht mehr viel erkennen konnte. Schade drum.
Freitag, 24.06.2008
Die Österreicher Sepsis waren die erste Band, die ich auf dem Summer Nights zu Gesicht bekommen hatte. Der melodische Metal der Jungs, der ein ums andere Mal Maiden-Riffs durchblitzen ließ, lief um diese Uhrzeit gut rein. Vor der Bühne hatten sich bisher gerade mal ca. 30 Nasen versammelt, doch die Band hatte auch so ihren Spaß. Die Band machte einen engagierten Eindruck und erhielt dafür auch den verdienten Applaus.
Schlappe 1.500 km Anfahrtsweg hatten die Rumänen Kratos auf sich genommen, um auf diesem Festival spielen zu können. Dieser Auftritt war für die Band etwas Besonderes, war er doch der erste Gig der Bandgeschichte in West-Europa. Leider war er dies nicht für die Anwesenden, gerade mal zwei Handvoll Leutchen fanden sich vor der Bühne ein und ließen sich den Gothic Metal der Band in die Ohren jagen. Vielleicht lag es am Schlagzeug aus der Konserve, denn das Drumkit war verwaist? Der Sound jedenfalls hatte das, was man von Gothic Metal erwartete: viel Keyboard und die typischen Gut-gegen-Böse-Vocals. Wobei speziell der Gesang von Monica Barta etwas zu hoch angesiedelt war. Mehr als Höflichkeitsapplaus war hier nicht drin.
Auf den Auftritt der Landshuter Dark Fortress war ich mehr als gespannt, sah ich sie doch das erste Mal ohne den charismatischen Frontmann Azathoth. Schon beim Soundcheck versammelten sich zahlreiche Fans der Band und feierten die ersten Töne von "Catawomb" im Soundcheck ab. Bei strahlendem Sonnenschein ging es dann los. Sofort war viel los vor der Bühne, zahlreiche Banger verrichteten ihr Tageswerk und Pommelsgabeln wurden in den Himmel gereckt. Dark Fortress präsentierten sich als Einheit und lieferten eine gute Show ab, auch wenn Black Metal bei Sonnenschein etwas an Wirkung verliert. "Self Mutilation", "The Unflesh" und das unausweichliche "Catawomb" wurden durch die PA geblasen und von den Fans dankbar aufgenommen. "Baphomet" beschloss den regulären Teil des Sets, doch die Fans verlangten nach mehr. Als Zugabe wurde vom aktuellen Album noch "Edge Of Night" zum Besten gegeben, bevor dann leider endgültig Schluss war. Der neue Mann am Mikro Morean hat seine Sache sehr gut gemacht, auch wenn die charismatische Lücke, die Azathoth hinterlassen hat, noch nicht ganz gefüllt worden ist.
Danach war erst mal Nahrungsaufnahme am Zeltplatz angesagt, bevor die heißen Temperaturen alle Vorräte ungenießbar machen sollten. Also erst mal wieder einen strammen Fußmarsch hingelegt.
Maroon mussten ihren Auftritt mehr als kurzfristig absagen, so dass für einen Ersatzbeschaffung keinerlei Chancen gegeben hat.
Weiter ging es dann zur Second Stage, wo Outrage aus der Steiermark quasi eine Art Heimspiel hatten, denn vor der kleinen Bühne war beachtlich was los. Das Intro der Jungs erinnerte klar an den britischen Panzer Bolt Thrower und stimmte für den nachfolgenden Gig gut ein. Groovender, im Midtempo gehaltener Death Metal war hier angesagt, der viele Banger auf den Plan rief. Soundtechnisch hatten die Jungs leider aufgrund der vielen Rückkopplungen etwas Pech, aber dadurch ließen sie sich nicht aus dem Takt bringen. Songs wie "Between Life And Death", "Switch Off The Pain" oder das neue "Exterminated" (hoffe, den Titel richtig verstanden zu haben) bollerten ansonsten recht amtlich durch die Boxen und ernteten den verdienten Beifall. Für meinen Geschmack war etwas zu viel Hall auf die Vocals gelegt, aber das mal nur am Rande bemerkt. Ansonsten ein absolut gelungener Gig, der mit vielen Zugaberufen belohnt wurde. Nach einem weiteren Song war dann aber leider doch Schluss mit der deathmetallischen Sause.
Zwischenzeitlich wurde bekannt gegeben, dass Moonsorrow ihren Gig nach hinten verlegen mussten und somit den Platz mit Varg tauschten. Für Varg war es ein Gewinn, weil sie dadurch ihren Set auf der Hauptbühne spielen konnten, Moonsorrow dagegen mussten auf die wesentlich kleinere Second Stage ausweichen. Schade.
Nun war es an der Zeit für technisch höchst anspruchsvollen Death Metal, und Necrophagist zeigten allen, wie man diesen zelebriert. "Ignominious & Pale" oder "Foul Body Autopsy" ließen einem kaum Zeit zu relaxen und gingen einfach nur Vollgas mitten auf die Zwölf. Unterstrichen wurden die Songs noch durch einen schönen, fetten Sound, der die Griffbrettakrobatik der Jungs gut zur Geltung kommen ließ. Ein Mosh-Pit ließ bei diesem Sound auch nicht lange auf sich warten. Gitarrist und Sänger Muhammed Suiçmez bedankte sich artig nach jedem Song und wurde von den Fans gefeiert. Und da steht man so sorglos vor der Bühne und lässt sich die Lauscher frei pusten und blickt mal eben nach links und steht plötzlich neben Martin Schirenc (Ex-Pungent Stench, Hollenthon), der ebenfalls gebannt auf die Bühne blickt. Mit viel Beifall wurden Necrophagist nach 45 Minuten verabschiedet.
Mich würde mal interessieren, wie viele Höhenmeter ich an diesem Wochenende zusammen gezählt zurück gelegt habe beim ständigen Wechseln zwischen Haupt- und Nebenbühne. Oben vor der Second Stage wieder angekommen zockten gerade die aus Tirol stammenden Lost Dreams ihren melodischen Death Metal vor zahlreich versammelter Mannschaft. Der mit ordentlich Groove versehene Death Metal sorgte für gute Stimmung und ordentlichen Beifall. Zwischen den Songs waren zahlreiche Hey-Hey-Rufe zu vernehmen, die die Jungs dankbar aufnahmen. Doch schon kurz vor dem Ende des Gigs hieß es wieder bergab gehen, da sich der Platz vor der Hauptbühne, wo Varg gleich auftreten sollten, stetig füllte.
Varg waren in jüngster Vergangenheit nicht gerade vom Glück verfolgt, haben doch im letzten Jahr 50% der Mitglieder die Band verlassen. Nun also, mit drei neuen Mitgliedern versehen (Draugr am Mikro, Hati an der Gitarre und Managarm am Bass) galt es, sich wieder als Einheit zu präsentieren. Und die Jungs wurden gebühren empfangen. Vor der Bühne war viel los und die Stimmung war super, man merkte eben, dass Pagan/Viking-Metal die Metalrichtung der Stunde ist. Mit "Kriegsbemalung" und Fackeln am vorderen Bühnenrand wurde auch etwas für die optische Untermalung getan. Jeder Song wurde von den Fans gefeiert, was Fronter Draugr zur Feststellung brachte "Ihr seid noch zu nüchtern!". Selbstredend, dass auf diese Ansage "Skal" folgen musste. Die neuen Bandmitglieder machten eine gute Show, auch wenn Draugr zwischen den Songs einen stellenweise verlegenen Eindruck machte. "Das Alte Feuer" beschloss den Gig und mit viel Beifall und Hey-Rufen wurden die Bajuwaren von der Bühne geleitet.
Bei den Linzern Thirdmoon kam die Lightshow auf der kleinen Bühne das erste Mal zum Einsatz. Die Stimmung war sehr gut vor der Second Stage und die Jungs bekamen für ihre Mischung aus Black und Death Metal, angereichert mit ordentlichen Melodien, verdientermaßen sehr viel Beifall. Leider hatten die Jungs eine etwas unglückliche Spielzeit erwischt, denn zum gleichen Zeitpunkt war für nicht wenige Leute Fußball angesagt, die sich vor dem Fernseher drängten. Die ebenfalls vor Ort stationierte Bar erschwerte es zudem, sich von diesem Platz los zu sagen.
Wieder an der frischen Luft, sicherte man sich gleich ein Plätzchen am Hang um den Gig von Belphegor von oben genießen zu können. Vor der Bühne war eh kaum mehr Platz, dicht an dicht standen die Fans, als das Inferno begann. Und die Fans feierten jeden blasphemischen Song ab. Während des Sets wurde immer wieder ein schön anzusehender Mosh-Pit ins Leben gerufen, der in Jubel nach jedem Song umschwang. Es ist schon beachtlich, was für eine Präsenz Helmuth (Guitar, Vocals) auf die Bühne legte, de Rest der Band wurde hier unweigerlich zu Statisten "degradiert". Die Lightshow war hauptsächlich in Rot und Blau gehalten und unterstrich damit die Songs "Seyn Tod In Schwartz" oder "Bondage Goat Zombie" eindrucksvoll. Nach einer knappen Stunde Blasphemie-Unterricht war der Gig leider viel zu früh vorbei und die Meute machte sich auf den Weg zur kleinen Bühne, wo gleich die Finnen Moonsorrow beginnen sollten.
Statt auf der großen Hauptbühne mussten die Finnen Moonsorrow nun also auf der kleinen Nebenbühne ihren Set spielen. Und gleich zu Beginn lieferten sie auch den Grund hierzu "Finaly our instruments arrived in Austria" teilte Sänger und Bassist Ville den Anwesenden mit. Ganz nach dem Motto "Jetzt erst recht" legten sich die Jungs mächtig ins Zeug. Die Bühne war zwar etwas beengend ausgefüllt, doch Moonsorrow bezogen einfach den Platz vor der Bühne in ihre Performance mit ein. Das Areal vor der Second Stage war ordentlich befüllt mit bangwütigen Fans, die die Finnen mächtig anspornten. Lag es am verschobenen Gig, dass sich die Band mächtig ins Zeug legte? Von Müdigkeit war ob der späten Spielzeit weder bei der Band noch bei den Fans etwas zu spüren, ganz im Gegenteil. Fast schien es als ob sie sich deswegen noch mehr ins Zeug legten, selten einen so engagierten Gig der Finnen gesehen. Die Spielfreude übertrug sich auf die Fans, die jeden Song bejubelten. Beide Daumen hoch dafür!
Bei Obituary kann man eigentlich sagen: kennt man einen Gig, kennt man den Rest auch. Die Amis gingen sehr routiniert durch ihren Set, in meinen Augen etwas zu routiniert. Mir fehlte beim eigentlichen Headliner irgendwie die Spielfreude, die Motivation, alles schien einfach nur so abgespult zu werden. Die Setlist bot genauso wie der Zugabenteil keine großartigen Überraschungen. Nach dem regulären Set begann der Zugabenteil mit dem Drumsolo, welches in ein Gitarrensolo überging, das man schon von der letzten Tour her kannte und der Set endete mit dem vielfach verlangten "Slowly We Rot", das wohl der unsterbliche Klassiker der Amis ist. Ansonsten ein solider Gig, der von den Fans mit einem Moshpit honoriert wurde, aber keine Überraschungen bot. Auch unverständlich war, dass der reguläre Teil bereits zehn Minuten vor der eigentlichen Zeit beendet wurde. Schade, da wäre mehr drin gewesen.
Samstag, 21.06.2008
Uff, der Sonnengott meinte es an diesem Wochenende wirklich gut mit uns. Mit schlafen im Zelt war schon sehr früh morgens nicht mehr zu denken, eine finnische Sauna ist nichts gegen den Backofen, der im Inneren der Zeltplane herrschte. Gegen Mittag waren dann die Lebensgeister wieder einigermaßen hergestellt, so dass es in Richtung Burg gehen konnte.
Die Mühldorfer Stabbed To Death waren für mich schon auf dem Bavarian Battle die Überraschung. Melodischer Schwedentod göteburgischer Prägung aus Bayern und das von fünf blutjungen Burschen (16-21 Jahre), die aussehen als hätten sie gerade die Liebe zum Metal entdeckt. Und das kam bei den Fans und mir gut rüber. Für In Flames und C.O.B. zwar noch keine Konkurrenz, aber sie sind ja noch soooo jung!
(Gabor)
Dort zockten gerade in der schönsten Mittagssonne die Slowenen Sabaium ihren Mix aus Gothic und Thrash Metal. Der Großteil der Anwesenden beobachtete den Gig von den wenigen Schattenplätzen aus, nur zwei Hand voll Hartgesottener harten vor der Bühne aus. Mehr als Höflichkeitsapplaus war um diese Zeit noch nicht drin.
Trotz der frühen Spielzeit um 12:30 Uhr fanden sich eine Vielzahl an Fans vor der "Kinderecke" ein um die Rosenheimer Metaller von Ars Irae in Empfang zu nehmen, die ihren Set mit "Des Hammers Ruf" einläuteten. Anfänglich noch im Schatten stehend trieb es im Laufe des Gigs immer mehr Fans direkt vor die Bühne. Mit ihrem Black/Pagan Metal heizten sie ordentlich ein und animierten zum Bangen, gefolgt von Hey-Rufen zwischen den Songs wie "Odins Hall" oder "Felsengrab". Die Bühne war zwar etwas beengend, aber trotzdem lieferten Ars Irae eine gute Show ab, obwohl Michi (Vocals) den Eindruck machte, leichte Probleme an diesem Morgen zu haben. Der Stimmung tat dies jedoch keinen Abbruch und mit "Zeitsturz" verabschiedeten sich die Rosenheimer unter viel Beifall.
Die ebenfalls aus Bayern stammenden Lovekraft zogen mit ihrem melodischen Heavy Metal mehr Leute vor die Bühne als noch bei Sabaium. Der Sound lief soweit gut rein und die Fans vor der Bühne ließen sich auch zum Mitklatschen animieren. Auf der Bühne war leider eher Statik angesagt, was den ansonsten guten Eindruck doch schmälerte.
Den regen Ansturm an begeisterten Fans konnten die Wiener Jungs von Goddamned X leider nicht aufrecht erhalten. Im Laufe des Gigs leerte sich der Bereich vor der Bühne zusehends. Schade, denn ihr astreiner Death/Thrash Metal schmetterte ordentlich und ein bisschen mehr Anerkennung und Beifall hätten sich die Jungs redlich verdient.
(Madeleine)
Aus dem Osten angereist waren Fall Of Serenity um den Anwesenden mit ihrem melodischen Death Metal gehörig einzuheizen. Und das ist ihnen auch gelungen. Die Jungs legten einen engagierten Gig auf die Bretter und die Fans legten einen gepflegt-großen Moshpit aufs Parkett, de sich sehen lassen konnte. Dabei wurde gehörig Staub aufgewirbelt, der sich wie eine Glocke über dem Pit hielt. Sänger John war agil und viel auf der Bühne unterwegs, wirkte manchmal aber etwas zu sehr durch den Wind. Den Fans wars egal, gab es doch "Knife To Meet You" oder das Slayer-Cover "Rainning Blood" mit einem amtlichen Sound durch die Boxen geblasen. Mit einem "unterstützt den Osten!" verabschiedete sich die Band unter viel Beifall nach einer guten halben Stunde wieder.
Ultrawurscht mussten ihren Gig leider auch kurzfristig absagen, da Gitarrist Wurschtbua gesundheitliche Probleme hatte. Doch hier konnte noch schnell Ersatz gefunden werden, kurzerhand wurden Gods Of Emptiness aufs Billing gepackt. Schlagzeuger Lukas Haidinger (aka Hans Wurscht bei Ultrawurscht) informierte zuerst die Anwesenden und stimmte dann ein "Wurschtbua Gute Besserung" an. Dann war auch schon wieder Schluss mit lustig, nun wurde die Death/Grind-Keule ausgepackt. Im Vergleich zum Auftritt auf den Walpurgis Metal Days gefiel mit der Gig an diesem Tag bedeutend besser, die Band wirkte lockerer, was wohl nicht zuletzt auf eine halbdurchzechte Nacht zurück zu führen ist, wie uns der Gitarrist noch mitteilte, wurde er doch "direkt vom Saufen" abgeholt. Ein guter Gig, der entsprechend gewürdigt wurde, auch wenn nicht wenige lieber das Wurst-Massaker erlebt hätten.
Die aus Linz kommenden In Slumber konnten mit ihrer Mischung aus melodischem Black und Death Metal durchaus punkten. Schweden-Death Metal a la Austria, sozusagen. Die Stimmung war sehr gut, was wohl auch der Grund dafür war, dass der Pit wiederbelebt wurde. Solide Show, an der es nichts zu mäkeln gab.
Dann wurde es wieder so richtig voll vor der Bühne, als die deutschen Equilibrium ihren Set begannen. Die zahlreich Anwesenden fraßen der Band quasi aus der Hand. Es wurde gebangt und gemosht zu dem Pagen Metal der Münchner, was das Zeug hielt. Irgendwie hatten das die Veranstalter wohl auch vorher gesehen, denn die (freundliche) Security im Fotograben wurde aufgestockt. Und die ersten Surfer ließen auch nicht lange auf sich warten. "Unter Der Eiche" wurde genauso wie "Met" zum Besten gegeben und brachte die Fans zum Ausrasten. Wo man hinblickte, überall nur in den Himmel gereckte Fäuste. Ein mehr als gelungener Gig, der mit vielen Zugabe-Rufen sein Ende fand.
Nach soviel Melodie war es an der Zeit für ein Kontrastprogramm, Inzest gaben auf der Second Stage ihr Stelldichein. Nach einem "Gebts Gas Burschen" ging es dann auch gleich in die Vollen. Der Platz vor der Bühne war bestens gefüllt, doch für einen gepflegten Moshpit war auch noch Platz. Wer sich darin nicht die Glieder verrenken lassen wollte, ließ einfach die Matte kreisen. Die Stimmung war jedenfalls bestens, was sich auch auf die Band übertrug. Kurz vor Ende sind wir dann aber schon wieder gegangen, um uns einen guten Blick auf Volbeat zu sichern.
Gegen 20:20 Uhr war dann mit Volbeat aus Dänemark Grooven angesagt. Mit ihrem rockigen Sound boten sie eine willkommene Abwechslung zum ansonsten metallischen Billing. Den bekennenden Elvis-Verehrern ist ihre Verbundenheit zum King anzuhören. Mit einer absolut geilen klaren Stimme, genialen Songs und Sympathie schafften es Volbeat wirklich jeden aus der Reserve zu locken. Vor der Bühne war der Teufel los und mit dem umwerfenden Panoramablick der am Inn untergehenden Sonne im Hintergrund, hätte der Gig de Dänen meinetwegen noch stundenlang andauern können. Frontman Michael Poulsen kommunizierte mit den Fans und man sah ihm den Spaß am Auftritt an. So begrüßte er gleich zu Beginn die Fans mit "We are Immortal from Norway" und hatte damit wohl alle Sympathien auf seiner Seite. Und wer Songs wie "Radio Girl" in seiner Setlist stehen hat, kann gar nicht verlieren.
(Madeleine)
Die Apokalyptischen Reiter sind einfach ein Garant für eine gute Show. Und auch an diesem Abend sollten die dürstenden Fans nicht enttäuscht werden. Neu an Bord war Lady Cat-Man, die sich ordentlich ins Zeug legte. Für Dr. Pest war an seinem Keyboard eine Schaukel aufgebaut, auf der er genüsslich wippend sein Instrument bediente. Und die Reiter galoppierten durch die Setlist, die u.a. aus den neueren Songs "Riders On The Storm", "Friede Sei Mit Dir", "Revolution" oder "Seemann" bestand. Doch auch altes Liedgut wurde vorgetragen, "Sehnsucht" oder "Reitermaniacs" seien hier genannt. Bei letzterem wurde das inzwischen schon obligatorische Schlauchbootrennen zum Mischturm und wieder zurück gestartet, das für einen Kontrahenten jedoch vorzeitig beendet wurde. A propos vorzeitig beendet: die Reiter mussten ihren Set kürzen, da man wohl schon etwas über der Zeit war. Was soll denn das? Die Stimmung kochte, und die Band musste kürzen? Das geht ja mal gar nicht. Die Reiter nahmen es gelassen, legten noch eine Feuerspuck-Einlage auf die Bretter und mit "Die Sonne Scheint" wurden die Fans in die Nacht entlassen.
Da mussten die Reiter ihren Set abkürzen, nur damit Mayhem mit guten 20 Minuten Verspätung anfangen konnten? Ich versteh die Welt nicht mehr. Nichts desto trotz blickte man dem Auftritt dieser norwegischen Legende entgegen.... und wurde bitterlichst enttäuscht. Musikalisch konnten sie an diesem Abend bei weitem nicht überzeugen, also versuchten sie es mit stumpfer Provokation. Wurde zwar der Erdball auf der Bühne noch vor dem Beginn des Sets von den Stagehands entfernt, ließ es sich der kurzhaarige Attila (Vocals) nicht nehmen, im schwarzen Umhang und mit rot-weißer Armbinde am rechten Arm aufzutreten. Äußerst grenzwertiges Outfit. Da half dann auch das überdimensionale umgedrehte Kreuz um seinen Hals nichts mehr, von den ach so theatralischen Gesten am Bühnenrand mal ganz zu schweigen. War vor Beginn des Sets der Platz vor der Bühne noch sehr dicht gefüllt, machte sich bei zunehmender Spieldauer eine enorme Abwanderungsrate bemerkbar. Mayhem waren an diesem Abend ein klarer Beweis dafür, dass diese Band ihren Zenit schon längst überschritten hat und nur noch vom Ruhm vergangener Tage zehrt. Um es mit den Worten eines Campingnachbarn am nächsten Morgen zu beschreiben: "objektiv betrachtet war es der größte Scheiß".